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Bienen (Turm der Pfarrkirche, so genannt), Rosenwinkel ohne Rosen (eine Straße), ein Kloster ohne Mönche (das alte Dominikanerkloster), eine Nonne ohne Kloster (steinerner Bau mit einem Kruzifix). Neben der Klosterkirche nach den, See zu steht eine alte Linde, in die wurde vormals die Pest gebannt.
Der Admiral Gyssel van Lyr, wohlverdient durch den Bau von Deichen an der Elbe, ruht noch unverwest in der Gruft an der Kirche von Mödlich. Zuzeiten schreitet er nächtlich auf den Deich und wandert ihn entlang. Dann ist schweres Hochwasser zu erwarten. Mitternächtig zur Zeit der Tag und Nachtgleiche erscheint ein alter Kellermeister in schwarzem Samtwams mit einem mächtigen Bunde Schlüssel an der Türe des Schlosses Grunewald. Obwohl innen tüchtig verriegelt, springt sie bei deb leisesten Berührung mit einem seiner Schlüssel weit auf. Mit schleppendem Gange ersteigt er langsam die steinerne Wendeltreppe und verschwindet im oberen Stockwerk. Tine Tingemauerte ist im Schlosse aus der Zeit des Kurfürsten Joachim II-, eine Hofdame oder Kammerfrau. In der Neusahrsnacht erscheint sie. Dann drehen sich auch die Bratspieße in der großen kurfürstlichen Küche mit gewaltigem Geräusch. Fischer sahen im Mondschein eine weiße Gestalt auf dein Hofe des Schlosses herumstürmen, während es an den Wänden juchte und tobte wie die wilde Jagd. Das haben sie mir selbst bald nachher erzählt.
Früher war der Wunderkreis aus dem Hausberg bei Tberswalde. Die Kinder haben ihn zu Ostern ausgelaufen, die ersten kriegten Ostereier. Tin alter Schäfer durfte vor seiner Hinrichtung noch die herrliche Aussicht genießen, dabei schleifte sein Stock den Gang aus. Nach der Stadt Brandenburg ist vordem ein Leierkastenmann gekommen, der hat gespielt so wunderbar, daß ihin alle Kinder sind nachgefolgt vors Tor bis an den Marienberg. Der hat sich aufgetan, alle sind hineingegangen und nie wieder zum Vorschein gekommen. Bei der Stadt Rathenow liegt der Markgrafenberg. Auf ihm standen einmal im Anfang des sH. Jahrhunderts neunzehn Markgrafen und klagten, daß jeder von ihnen zu wenig Land hätte. Aber Gott hat es schnell gewendet, in zwei Jahren waren alle gestorben.
Beim Dorfe Sakrow, wo das Gesundheitswasser geholt wird, in der Gegend vom Koboldsee, war der eine von zwei reisenden Handwerksburschen krank und schlief ein. Da kroch ihm eine Schlange in den Mund und wieder heraus und tat sich im Wasser da waschen. Dann weckte ihn der andere. Von der Zeit an wurde er gesund Mid kommt das Gesundheitswasser. Ähnliches wird in der Geschichte der Langobarden von Guntram, König der Franken (um 5st0 vor Thristi) berichtet. Trmüdet auf der Jagd schlief er ein. Da lief ihm ein kleines Tierchen aus dem Munde und wollte über ein Bächlein, das vorbeifloß. Der Iagdgefährte legte sein Schwert über den Bach, und das Tierchen lief hinüber und in einen Berg hinein und kehrte ebenso wieder zurück in Guntrams Mund. Aufgewacht erzählte der König, daß er im Traum über eine eiserne Brücke und in einen Berg gegangen sei, wo viel Gold lag. Dann wurden ungeheure Schätze im Berge ausgegraben, die dort vor alters niedergelegt worden. Daraus ließ der König einen schweren Aitardeckel von Gold Herstellen und niederlegen in der Stadt Taballonnum, „wo er sich bis auf diesen Tag befindet".
vormals waren in Alt-Reetz im Oderbruch hinterm Dorf eine ganze Reihe Back-