Teil eines Werkes 
Bd. 3 (1912) Die Volkskunde / von Robert Mielke [u.a.]
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gewesen und schon tot. Me sein Bruder mal in der Schenke war, kamen Wolken mit Gewitter herauf. Da wollten die anderen nach Hause ; er sagte:Dumme Kerle, unse Matine hat mal wieder in die Kegel geschoben"; er meinte: eine Kanonenkugel geschickt. Wenn es schneit, sagt man:Frau Holle", auch:Petrus schüttet die Betten aus."

Gin Abzählreim der Kinder beim Zeckspielen (f8?9) lautet:Ene, Bene, Dunke, Funke, Rabe, Schnabe, Dippe, Dappe, Käsenappe, Ule, Bule, Ros." Konrad Schwenk ((855) hat von anderwärts:Ene, Wene, Dunke, Funke, Rewe, Schnewe, Dippe, Dappe, Käsenappe, Welle, Bube, Ruß" (erklärt:Riesen, Wanen, Sterne, Funken, Regen, Schnee, Tiefe, Tiefe, Käsenapf, wilde Buben, Ruß," und sieht in diesemmerkwürdigen Denkmal", in Anlehnung an die nordische Weltkuh Audhumla und den Urraum Gin- nungagap (den gähnenden Abgrund), den Inhalt einer Dichtung über die Erschaffung der Welt ähnlich der Döluspa). Die Kinder zählen ab:Ene, mene, Minken, Mäke n", auchEne, bene, Mienchen . . . Ibel di Bibel di bu f", und ober, bober, puf. . . picke, packe, pei"; in der Lausitz wendisch:L! kku, ck 6 Ir Ir n nalrlalrnnje . . . e Ic Ic n ck 6 Ir Ir u von . . Auf Sylt verwandelte sich der Meermann Ekke Nekkepenn in einen friesischen Gndereersken und freite um ein schönes Zwergenfräulein. Doch sie sang ihm höhnisch und abweisend in der Sprache der Unterirdischen:Ene, mene, mei, Akel, Dakel, Dummeldei. Ul wer, Bülwer bop. Din uald Auop, E kke, fat: Bundis Kat." (Nach Hansen- Keitum:Einer fish mein, (den ich) mag, Akel, Dakel, Dummeldei. Wölfe, Hunde (bleiben) oben. Du alte Quappe, Ekke, bekormnst: Bundis Katze.") Dorret Bundis war ein Mädchen, und die Leute von Braderup warfen dem Ekke später eine tote Katze in seine Höhle. Ekke, böse und dem Zwergenfräulein den Rücken kehrend, rief:Iäre, miare gud Frinjer; Pik, Pak, wegh! (Ehre, mehre gute Freunde, pick, pack, weg)." Friesische Zwerge sangen:Ene, pene Lippe, seel Appel, Dappel, dunre nee! . . . (eine feine Sippschaft, seht! Appel, Dappel, donnere nicht)."

Vuellschriften: (842 Adalbert Kuhn, Märkische Tagen und Gebräuche (Berlin). (848 A. Rutin und Wilhelm Schwach, Norddeutsche Sagen und Gebräuche (Leipzig), ein grundlegendes Werk. (862 und (862 Rarl Haupt, Sagenbuch der Lausitz l und II (Leipzig), verdienstvolles Werk, verwertet die älteren Duellen; »lese nicht immer volksmäßig (868 A. Lngelien und w. Lahn, Der volksmund in der Mark (Berlin), mit vorzüglichen Beiträgen in märkischem platt von Lehrer Frenzel in Treuenbrietzen und den Dorfschullehrern Suchsdorf, Pracht und Fischer in Walchow, Röpersdorf und Schmarfendorf. (87 ( (1886 2 . Auff.) w. Schwartz, Sagen der Mark (Berlin). (880 Ldm. veckenstedt, wendische Sagen und Ge­bräuche (Graz), nicht immer volksmäßig in der Nacherzählung. (880 wilibald von Schulenburg, volkssagen und Gebräuche aus dem Spreewald (Leipzig). (882 derselbe, wendisches Volkstum in Sage und Brauch (Berlin), mit vielen Druckfehlern in den wendischen Worten. (882 E. handtmann, Neue Sagen (Berlin), in freier Bearbeitung, diese nicht immer volksmäßig. (88? Rarl Eduard haase, Sagen aus der Grafschaft Ruppin (Neu-Ruppin). (8Y2 Ewald Müller, Das wendentum in der Niederlausitz (Lottbus), mit Abschnitten: Sagen und Gebräuche. (8Y4 Rarl Gander, Niederlausitzer volkssagen (Berlin). Schriftliche Sammlungen des Verfassers. Ferner verstreut in: Beckmann, Beschreibung der Mark; A. Ruhn, Sagen aus Westfalen (Leipzig (8Lg); Fontane, Wanderungen; Märkische Forschungen; Niederlausitzer Mitteilungen; Brandenburgia; Paul Warnefrieds-Sohn: De xestis üsnxodsräorum; deuisch von <D. Abel: Paulus Diakonus (Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit, Berlin ( 84 y). 1°»citus, Oermeni».

Vrandenburgische Landeskunde. Bd. Hl.

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