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Schloß und lag in einem Bett. Da kamen zu ihm drei Weiber, eine war häßlich und die anderen noch häßlicher. Ihre Nasen waren so groß, daß man sie kaum übersehen konnte. Da erschrak er sehr und hüllte sich in das Bett ein, wußte nicht, wo er war, und schlief in der Angst wieder ein. Wie er wieder aufwachte, war er auf einer schönen grünen Wiese, und es waren drei Jungfrauen bei ihm, die waren wunderschön. Zwei waren gleich um ihn, und sie spielten zusammen, aber die dritte, die schönste, war immer von ihm entfernt. Da sah er immer nach der schönsten und wollte mit ihr spielen, doch sie war immer einsam für sich. Und er hat immer geweint, und sie haben ihn getröstet, daß er noch mal glücklich werden könnte, befolgte er das, was ihm würde anbefohlen werden. Lines Tages kam das häßlichste Weib wieder zu ihm und sagte: „Willst du mich nicht heiraten?" Da sagte er: „Nein, so ein häßliches Weib will ich nicht haben. Wenn ich die dritte nicht bekommen kann, dich Alte will ich nicht haben," die sah ihm zu häßlich aus mit der großen Nase. Da sagte die Krau: „Das tut mir leid, nun muß ich wieder hundert Jahre länger harren." Und er erschrak wieder, legte sich hin und schlief ein. Und wie er erwachte, stand er am See bis an die Schultern im Wasser, und der Schwan war auch da und sagte zu ihm: „hättest du mich geheiratet, so hättest du die jüngste gehabt. Ich bin verwünscht, und damit hättest du mich gerettet, und das ganze Schloß und so weit, wie du das Wasser siehst, wäre alles dein, das würde wieder hervortreten." Und der Schwan verschwand. Dann ging er nach Hause, aber sein Vieh war weg, er dachte, es wäre nach Hause gegangen. Zu Hause hatten sie schon abgetrauert, denn er war gerade ein Jahr weg, denselben Tag kam er wieder. Die Nkutter war vor herzleid gestorben. Dann erzählte er, wie es ihm ergangen war, und sie lachten ihn alle aus und hatten ihn zum Narren. Da ist er alle Tage zum Lee hingegangen und hat geweint und hat das bedauert. Und ist da eingeschlafen und nicht wieder erwacht, am Ufer beim 5ee. Da haben sie ihn dann tot gefunden.
Schulze Hoppe.
Ls war einmal ein Schulze, der hieß Hoppe, dem konnte es der liebe Gott nie recht machen mit dem Wetter; bald war's ihm zu trocken, bald regnete es zu viel, und da sagte der liebe Gott endlich: „Im nächsten Jahr sollst du das Wetter selbst machen." So geschah es denn auch, und der Schulze Hoppe ließ nun abwechselnd regnen und die Sonne scheinen, und das Getreide wuchs, daß es nur so eine Freude war, mannshoch. Als es nun aber zur Lrnte kam, waren alle Ähren taub, denn Schulze Hoppe hatte den Wind vergessen, und der muß doch wehen, wenn das Getreide sich ordentlich besamen und Frucht tragen soll. Seit der Zeit hat Schulze Hoppe nicht mehr übers Wetter gesprochen, und ist zufrieden damit gewesen, wie es unser Herrgott gemacht hat.
Die Rönigswahl der Vögel.
Nach Erschaffung der Welt wollten die Vögel einen König haben, aber sie konnten nicht einig werden. Da beschlossen sie, ein Wettflug sollte entscheiden. Der