Teil eines Werkes 
Bd. 3 (1912) Die Volkskunde / von Robert Mielke [u.a.]
Entstehung
Seite
312
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Frei von dem alten Schema ist auch das beste neuere Iägerlied ,,)m Wald und aus der kleide, da such ich meine Freude", das von märkischem Volksgesang schon um 1820 ausgenommen war und noch heute selbst in Berlin zu hören ist. Ls stammt von W. Bornemann H8s6). Die flotte Welodie wird das ihrige getan haben, dem Liede zu rascher Beliebtheit zu verhelfen (Lrk-Irmer 5, Nr. 36):

Lebhaft und frisch.

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Im Wald und auf der Hei - de, da such ich mei - ne Freu - de ich

Wald und Forst zu he - gen, das Wild-pret zu er - le - gen, ist

Die Schlußstrophe steht weit ab von dem geläufige» Ton des älteren Iägerliedes und erinnert eher an Claudius.

Nut der j)oesie des Volksliedes ist für weite Areise das Bild des wandernden Handwerksburschen eng verknüpft.Die Worte fallen solchem Burschen vom Fimmel herab auf die Lippen, und er braucht sie nur auszusprechen, und sie sind dann noch poetischer, als all die schönen poetischen Phrasen, die wir aus der Tiefe unseres Herzens hervorgrübeln," schrieb Heinrich Heine. In Wahrheit sind die Handwerksburschen bei weitem nicht so wichtig als Träger des Volksgesanges, als etwa die weibliche Dorfjugend, und die Handwerksbursclzenlieder werden leicht etwas handwerksmäßig-nüchtern. Ls

bin ein - gers - mann, ich bin ein - gers - mann.

mann. Den

das nicht wohl - ge - tan?

ist das nicht wohl - ge - tan.

Hal­

lt hal - loh, ha - li, hal - lol ist das nicht wohl-ge - tan?

2. Das Huhn im schnellen Fluge, Die Schnepf im Zickzackzuge Treff ich mit Sicherheit.

2. Kein Heller in der Tasche,

Lin Schlückchen aus der Flasche, Lin Stückchen schwarzes Brot; Den treuen Hund zur Seite, Wenn ich den Wald durchschreite, Dann hat es keine Not.

Die Sauen, Reh und Hirsche, Lrleg ich aus der Birsche

Der Fuchs läßt mir sein Aleid.

q. wenn sich die Sonne neiget, Der düstre Nebel steiget,

Das Tagwerk ist getan.

Dann kehr ich von der Heide Zur häuslich stillen Freude, Lin frommer Jägermann