(Nachlaß Sr»?.)
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Im Him - mel, im Him - mel ist Freu - de so viel,
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tan - zen die Eng - lein und ha - den ihr Spiel.
Das Bild von der trauernden Seele vor der Himmelstür, deren Trauer Trost findet, muß dem Volksempfinden besonders lieb gewesen sein; man fand noch um (8stO verwandte Lieder in der Moselgegend?)
Aber auch das Bild der Verdammten, die vergebens durch die himmlische Pforte zu dringen sucht, ist in einem größeren balladenartigen Liede festgehalten, das sich mi ganzen durch ernste Schlichtheit des Tones auszeichnet, nur bei der Schilderung der Höllenqual kraß wird. Ts beginnt:
Ls fielen drei Sterne vom Himmel herab,
und ward (855 in der Gegend von Potsdam und Werder gehört?) Tine 70jährige Hirtin sang es wie folgt (die Melodie hat der Linsender nicht festgehalten):
Ls fielen drei Sterne vom Himmel herab, Die fielen auf eines Königs Grab.
Der König hatte drei Töchterlein:
Die erste starb am Morgen,
Die zweite starb am Mittag,
Die dritte starb am Abend.
Die erste ward mit Rosen bedeckt,
Die zweite ward mit Veilchen bedeckt.
Die dritte ward mit Nadeln besteckt.
Die erste kriegt ein golden Sarg,
Die zweite kriegt ein silbern Sarg,
Die dritte kriegt ein eisern Sarg.
Da gingen die drei den schmalen Weg;
Da begegnet ihn'n ein alter Mann: „Brafiliel Brasiliel wo willst du hin?"
„Ich will zur himmlischen Pforte hin!"
„Da wirst du schwerlich hineinkommenI" —
Da klopften sie ganz leise an.
Da sprach der liebe Gott: „Wer ist da?"
„Drei arme Seelen!"
„Zwei sollen hereinkommen,
Line muß draußen bleiben I"
„Warum soll ich denn draußen bleiben?" „wenn andre sind zur Kirche gegangen,
Bist du spazieren gegangen;
Wenn andre find zur Schule gegangen,
Hast du vor dem Spiegel gestanden Und hast deine Haare geschmückt!" —
Da ging sie den breiten Weg;
Da begegnete ihr ein alter Mann:
„Brafiliel Brasiliel wo willst du hin?"
„Ich will zur ewigen Verdammnis hin!" „Da wirst du hineinkommenI"
Da klopfte sie ganz grausam an.
Da sprach der Teufel: „wer ist da?"
„Line arme Seelei"
„Die soll hineinkommenI"
„Da setz' dich auf den glühenden Stuhl,
Und nimm diese glllh'nde Zange in die Hand, Daß dir das Blut aus den Nägeln spritzt!"
„Wehl o wehl du Vaterhand,
Daß du mich nie zur Schule zwangstl"
„Wehl o wehl du Mutterhand,
Daß du mich nie zur Kirche zwangstl"
') Köhler-Meyer Nr. r. ') Lrk» Nachlaß 28 »o,.