Teil eines Werkes 
Bd. 3 (1912) Die Volkskunde / von Robert Mielke [u.a.]
Entstehung
Seite
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Lo lo loetc, mock mei ine Llöete,

Van Timajän, van Bastijäu.

Lott se leien des Mareien,

Bes de Raue ripe is;

Lott de Sonne schien des Martin.

)eht de Mülle klipp klapp.

Bibbere, bibbere, biff, baff.

Die Souveränität der rhythmischen Bewegung über den Inhalt, die für das Arbeitslied und das Ainderlied charakteristisch ist, kann nicht drastischer hervortreten, als in diesem ArbeitsÜedchen der Rinder.

Der Rhythmus ist auch das beherrschende Prinzip der Wiegenlieder, der Rniereiter- und Aoseliedchen. Daneben wirkt stark der Reim; der Inhalt wird vom Reim ost erst herbeigerufen. Uber der großen Masse der Wiegenlieder steht der ReimSchlafe

. . . . Schafe" als der poetische Polarstern. Der ReimFeste.Gäste" kommt an

zweiter -teile; anderes ist schon seltener. Wir können auch hier nur Proben geben.

Schlaf Kindchen, schlafe,

»Zarten gehn zwei Schafe,

Ein schwarzes und ein weißes,

lind wenn das Kind nicht schlafen will,

Dann kommt das schwarze und beißt es.

(Alt-Töplitz, Berlin, ksohen-Schönhauseu, lvriezen usw., z. T. dialektisch.)

Schlaf Kindchen, schlafe.

Dein Vater hüt't die Schafe,

Dein Mutter schüttelt's Bäumelein,

Lallt herab rin Träumelein (für Träubelein);

Schlaf Kindchen, schlaf.

(Ioachimsthal.)

Piepalöete, biste nu nrch af?

Schnied dänn Bulle-

Nich so lang, nich so kort,

Dat et balle wedder wassen dut. Pipalöete, biste nu nich af? Ilatt af, statt af.

Bo» dc» Melodie» gebe» u»s Grk u»d Armer zwei Proben p ,7 und 5

Groß Neueudorf.

Schloap Kin-ge-ken, schloapl vär-re Väh - re steht en Schoap; up-em Llnr e - ne

' -

* « ^

bun-te Kuh; Kin-ge - ken, doh de B - gen toi Schloap, Kin-ge - ken, schloap.

- A -- -i'-

Schloap, Kin - ne - ken schloapl din voa-der höt't de Schoap;

di - ne

Schwedt.

Mo-der sei in'n

Ro-sen-goardn, spinnt dat be - ste

Si

den-goarn. Schloap, Kin-e-keu, schloap.