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, Ich ging auf einer Miese,
. Und die war naß,
° Begegnet mir eine Ziege,
Und die fraß Gras.
„Ach liebes Mädchen tanz mit mir,
Ls sind ja schöne Leute hier."
„Eilig, ja freilich,.
Mo ich bin, da bleib ich;
Bleib ich, wo ich bin,
Ade, meine Spielerin."
Ketsch, der diese Aufzeichnung mitteilt, versucht die Urgestalt des Liedes so her- z »stellen:
Ls regnet aus der Brücke Und ist schon naß.
Ls hat mich was verdrossen,
Und weiß nicht was.
„Ach schönster Schatz, komm rein zu mir,
Ls sind kein schönre Leut als wir."
„Ja freilich, ja freilich,
Mo ich bin, da bleib ich,
Bleib ich, wo ich bin,
Ade mein Schatz, leb wohl."
"jetzt wird der Sinn klarer: die draußen Stehende drückt ihren Anmut aus, ihr Schatz hat sie gekränkt; sie soll im Kreise der Tanzenden sich aufheitern; sie tut es unter resoluter Absage an den Schatz.
Diesem Reihen sind andere verwandt, in denen ein ANdchen seinen Schatz sucht, an einen Garten komint (den Kreis der Kinder) und ihn dort findet ("joachimsthal, Ackermark, Berlin).
Komplizierter ausgebildet sind die Reihenspiele, bei denen ei» Kmderpaar durch bsändereichen ein Tor bildet, durch welches dann die übrige Kette hindurchzieht. Sehr- verbreitet, doch dunklen Ursprungs, ist das folgende:
Ziehe durch, ziehe durch,
Durch die goldene Brücke,
Sie ist entzwei, sie ist entzwei,
Mir wollen sie wieder flicken.
Mit was? mit Gas;
Mit einerlei, mit zweierlei,
Der erste kommt, der zweite kommt.
Der dritte wird gefangen.
< Joachimsthal. >
Bon diesem Spiel ist wohl eiir später Ableger ein in Alt-Töplitz um 1850 auf gezeichnetes, vom Einsender betitelt: „Siksakside".') Knaben und Atädcben bilden dureb lssiindereichen eine Kette. IDäbrend des Singens Hüpfen sie. Das eine Ende beginnt
') Lrks Nachlaß