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Daß es bei dieser Gelegenheit möglich ist, enie ganze Reihe von bisher nicht veröffentlichten Schätzen des Märkischen Museums weiteren Kreisen bekanntzugeben, wird nicht nur den Freunden und Besuchern dieses Instituts willkommen sein
Mir dürfen auch nicht übersehen, daß die Vorgeschichtswisfenschaft noch sehr jung ist. Überall gärt es. Noch nicht alle Beobachtungen können wir uns hinreichend erklären. Vieles ist sicher. Manches ist noch Hypothese. Die Wissenschaft kann die Hypothese nicht entbehren, und jede neue Arbeitshypothese, wenn sie genügend begründet ist, kann uns der Wahrheit mindestens näher bringen. Werden dagegen in einem Buche, das auch für weitere Kreise berechnet ist, alle Vermutungen und Behauptungen aufgetischt, so kommt der Leser leicht zu der Annahme, hier sei alles noch Hypothese, und wir wüßten im Grunde noch gar nichts. Darum ist es notwendig, im Texte möglichst nur die Ergebnisse der Forschung darzustellen, die von den meisten Vorgeschichtsforschern anerkannt werden. Wenn die Hypothese zur Klärung der ganzen Sachlage erforderlich ist, soll auch sie ihre Stätte finden; zugleich aber soll dann die Ansicht der Gegner zu Worte kommen. Auch ein größerer Kreis muß ja mit den wichtigsten Problemen der Vorgeschichte vertraut werden. Im übrigen verweise ich die wissenschaftliche Hypothese, soweit sie behandelt werden muß, in die Anmerkungen, die auch die wichtigsten literarischen Nachweise enthalten sollen. Auf diese Weise hoffe ich den Leser zu der Überzeugung zu führen, daß wir über die Vorzeit unserer Heimat schon recht viel wissen, und daß es endlich Zeit wird, die Ergebnisse der Vorgeschichtswissenschaft dem großen Kreise aller Gebildeten zugänglich zu machen?)
ü Über die Geschichte der märkischen Vorgeschichtsforschung vgl. meine Abhandlung in der Sonntagsbeilage der vossischen Zeitung vom w. Dezember tdtt-