Teil eines Werkes 
Bd. 3 (1912) Die Volkskunde / von Robert Mielke [u.a.]
Entstehung
Seite
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L. Die jüngere Sreinzeir.

I. Die Ri'escnsteingräber (Megalichgräber).

Der Ulüteperiode der jüngeren Steinzeit sind die großen, aus mächtigen Findlings­blöcken erbauten Steingräber eigentiunlick. Wohl kaum ist je ein Mensch an diesen ehrwür­digen Zeugen der Vorzeit gedankenlos vorübergegangen. In überraschend großer Zahl haben sie etwa fünf Jahrtausende überdauert. Unverstand und Pietätlosigkeit haben an den Denkmälern viel gesündigt, und namentlich im abgelaufenen Jahrhundert wurden die Steine der zerstörten Gräber vielfach zu Thausseebauten verwendet. In Kirchen,

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Abb. <6g. Dolmen von Neucnseld, Ar. Prenzlau. Aus Schumann:Steinzeitgräber".

Schulen und Dauernhäuser hat man das kostbare Material ,nit hineingebaut, bis end­lich der Willkür Halt geboten wurde und die Regierung die großen Steingräber unter ihren Schutz stellte. In der Mark finden sie sich fast ausschließlich im Norden, nament­lich in der Uckermark?) Die an Ulegalithgräbern reichsten Gebiete Deutschlands sind Mecklenburg, Schleswig-Holstein, die Altmarkh, Hannover und vor allem Oldenburg; auch Dänemark und Schweden baben um diese Zeit ungefähr dieselbe Kultur.

Unter den großen Steinzeitgräbern lassen sich verschiedene Typen unterscheiden, die

Im Süden z. L. bei köwenbruch. Ar. Teltow (Brandenburgia, Monatsbl. II, issff.); bei Tempelberg, Ar. Lebns (Jeitschr. f. Lthnol. <872 sS. 2 <zs, 1877 sS. 27?j; Aatal. der prahlst. Ausstellung < 880 , S. <05ff): Al.-Rietz, Ar. Beeskow-Storkow (Zeitschr. f. Lthnol. <8Y2 sS. <H 2 j)- Die Altmark, das Stammlaud der Mark Brandenburg, gehört jetzt zur Provinz Sachsen und wird hier nur dann berücksichtigt, wenn einzelne Funde Lücken in unserer Aenntnis der übrigen Landschaften auszufüllcu vermögen.