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Hast aus allen stem,zeitlichen Hundplätzen treten prismatische Heuer st ein- messer mit scharfer Schneide in jeder Größe auf. Sie sind mit einem Schlage von dem ebenfalls oft gefundenen Aernstein (Aueleus) abgesplittert worden. Messer (Abb. 182) und Sägen (Taf. I, H6) bedurften unbedingt der Holz- oder Hornfassung. Ae ulenköpfe (Abb. > 80) werden bei Naturvölkern ja heute noch verwendet. — Der Sinn des Mensche» für 5 chmuck ist sehr alt, so alt vielleicht wie der Mensch selbst. Lei Grünow, Areis Prenzlau, fand man ein Skelett, um dessen Arme je ein schwerer Ri n g au s A a l kst e i n gelegt war (Taf. I, HO). Muscheln wurden durchlocht und als Schmuck getragen (Taf. I, H6). Am beliebtesten war wohl der Bernstein. Das Märkische Museum besitzt eine im Torfmoor gefundene Bernsteinperle (Taf. I, H7), die in der Mitte durchbohrt ist und an einem Bande um den hals getragen wurde. Der Streifen, den das Band verdeckte, ist heute noch Heller als die übrigen Teile des Stückes. Sonderbarerweise ist der Bernstein in märkischen Steinzeitgräbern im allgemeinen seltener beobachtet worden als anderswo?) häufiger fand man durchbohrte Tierzähne, die, auf einer Schnur zu Aetten aneinandergereiht, ebenfalls als Halsschmuck dienten und gewiß oftmals zugleich Trophäen aus Aämpfen mit wilden Tieren darstellten.
Die Rulrur der Riesengräberzeir.
Mährend der Riesengräberzeit treiben die Bewohner der Mark bereits Ackerbau und Viehzucht. Neben dem Hunde züchten sie schon das Schwein, das Rind, die Ziege und das Schaf, also beinahe alle unsere größeren Haustiere. Schon die hirschge- iv e i h b a ck e n wiesen ja auf die Anfänge des Ackerbaues hin; in der Riesengräberzeit tritt zur hirschhornhacke die Steinhacke. Aber auch pflüge (Taf. I, H5) sind uns aus jener G"t bekannt. Als solche hat man wenigstens, und wahrscheinlich mit vollem Recht, die großen, seitlich durchbohrten, am Hinteren Ende stets unsymmetrisch gebauten Steinkeile angesehen. Gin Pflug aus Eichenholz wurde zusammen mit Steinbeilen bei Dabergotz, Areis Ruppin, gefunden?) Sichere Beweise für den Ackerball der Steinzeit liefern die trog- oder sessclsörmigen Mahlsteine oder Aornquetscher, in denen man das Getreide mit einem Reibestein zermahlte. Diese älteste Art der Aornmühlen, die in Afrika bei Völkern mit primitiver Aultur heute noch in Gebrauch ist, benutzte man bei uns bis in die historische Zeit hinein. Der schlagendste Beweis für den Getreidebau ist aber das Vorkommen der Getreidekörner selbst. Beim A»fertigen der Tongefäße gerieten Getreidekörner nicht selten zufällig in den weichen Ton, wurden mit dem Gefäß gebrannt und finden sich nun in der Wand des Steinzeitgefäßes entweder verkohlt, oder sie haben noch häufiger Abdrücke hinterlassen, an denen man heute die Art des Getreides genau feststellen kann. So wissen wir, namentlich aus dänischen Hunden, daß in Nordeuropa während der jüngeren Steinzeit bereits Weizen, Gerste und Hirse angeballt wurden.
h Ein mit Bernstein überaus reich ausgestattetes Grab fand neuerdings Herr Pfarrer Zchultze-Fahrenwalde bei Lalzig, Kr. Züllichau. Der Inhalt dieses Grabes befindet sich jetzt im Mark. Museum.
2) Ruppiner Prgr. lkgl/y:.