Teil eines Werkes 
Bd. 3 (1912) Die Volkskunde / von Robert Mielke [u.a.]
Entstehung
Seite
373
Einzelbild herunterladen

der dritten Periode zeigt er oft ein Doppelkreuz (Taf. II, 14 ), das nach und nach wieder schwindet und zuletzt nur noch als Rudiment auftritt in Horm eines mit ein­fachen Strichen eingeritzten Doppelkreuzes wie auf einer Fibel aus den Hügelgräbern von Weitgendorf, Kreis Gstprignitz,

Die größte Umwandlung hat jedoch die Spirale erfahren. Die einzelnen Win­dungen, die noch während der dritten Periode zu unterscheiden waren, verschmelzen mit­einander zu einer Platte, die als Ganzes gegossen wird, und auf der noch die Rippen als Überbleibsel der Spirale Zurückbleiben (Taf. II, sch. Während der fünften Periode haben die plattensibeln in der Witte bereits einen Buckel (Taf. II, I?), wie er um diese Zeit auch bei anderen Geräten, namentlich bei Gürtelplatten auftritt. So ließe sich die Entwicklung der bronzezeitlichen Formen beinahe auf alle Gegenstände ausdehnen, auf Werkzeuge, auf Waffen und auf Schmuck. Doch soll die tvpologische Entwicklung der übrigen Bronzen bei den einzelnen Hunden noch zu ihrem Rechte kommen.

Abb. Strich- und Buckelverzierung auf Abb. idl- Punkt-, Strich-, Bogen- und Buckel­einer Bronzefibel. Mechow, Kr. Gstprignitz. Verzierungen auf einer Bronzefibel. Spindlers- Märk. Mus. II. 20950. sts- seid bei Löpenick. Mark. Mus. II. t 8252 . Hz.

Abb. 192. Punkt-, Strich- und Bogenverzierung auf Abb. 19z. Strich- und Bogenverzierung einer Bronzefibel. Spindlersfeld bei Löxenick. Märk. auf einer Bronzefibel. Rudow, Ar.

Mus. II. Z8ss;. ^. Teltow. II. Z 8 N 9 - Taf. II, t2. sts-

6. Depotfunde.

Schon aus der Steinzeit begegneten uns neben den zahlreichen Einzelfunden und den Hunden aus Gräbern auch Depotfunde, also Gegenstände, die aus irgendeinem Grunde zu­sammen niedergelegt worden sind, und zwar in den meisten Fällen mit ganz besonderer Sorgsamkeit. Depotfunde aus der Bronzezeit kommen noch weit häufiger vor und haben mindestens dieselbe Bedeutung wie Grabfunde. Was zu gleicher cheit niedergelegt worden ist, muß auch zu gleicher Zeit in Gebrauch gewesen sein. Ja, in einer Beziehung sind Depotfunde beinahe noch sicherer. Bei Gräbern müssen wir hin und wieder mit Nachbestattung rechnen. Bei Depotfunden ist ein späteres Hinzufügen von Gegen­ständen ausgeschlossen, schon aus dem einfachen Grunde, weil der Ort, an dem die Gegenstände niedergelegt wurden, in den meisten Fällen nur dem einen bekannt war, der sie vergraben oder wenigstens verborgen hatte. Haben wir die. Altertümer als einen in Zeiten der Gefahr verborgenen Schatzfund zu betrachten, so können