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dem Aönigsgrabe von Seddin — werden noch heute fast allgemein südlichem Einfluß zugeschrieben?)
Beim Bronzeguß bedienten sich die Handwerker des Nordens verschiedenartiger Gußformen, von denen nicht wenige gefunden worden sind. Und diese Gußformen sind zugleich der letzte und unwiderleglichste Beweis für die Bodenständigkeit der nordischen Bronzekultur. Die Gußformen sind zum Teil aus Sandstein hergestellt. Sandstein- formen dienten zur Anfertigung einseitig profilierter Stücke wie der Messer, Sägen und Sicheln (Abb. 207 — 210 ) ; daneben gab es zweiseitige Aaste »formen aus Bronze,
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b. c.
Abb. 2^o. Gußformen von Müncheberg, Ar. Lebus. Mus. in Müncheberg. (Diese Klischees wurden von Herrn Mirow freundlichst zur Verfügung gestellt.)
wie wir sie aus dem Spindlersfelder Funde kennen. Häufig wurde die Form auch aus Ton hergestellt, namentlich für denHohlgu ß. Uber dem geformten Tonkern wurde die Wand des Gefäßes, des Ringes oder dgl. in Wachs modelliert und darüber ein zweiter Tonzylinder gelegt. Beim Brennen der Form schmolz das Wachs und konnte dann durch flüssige Bronze ersetzt werden. Der äußere Tonüberzug mußte zerschlagen werden. Der Aern ist nicht selten noch vorhanden. Zu diesen Methoden wird auch noch das Gießen in „verlorener Form" (aus Sand und Wachs) gekommen sein. Da hierbei die Form jedesmal zerstört wurde, haben wir keine handgreiflichen Beweise. Zahlreiche äußerst dünnwandige Bronzen können jedoch nur auf diese Weise entstanden
H Bronzeeimer (Listen und Situlen) vgl. Götze, Vstxrignitz S. 6 ( und Rauschendorf, Kr. Ruppin, Mark. Mus. II. 16 191-
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