Teil eines Werkes 
Bd. 3 (1912) Die Volkskunde / von Robert Mielke [u.a.]
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waren hier ebenfalls aus Wolle hergestellt. Die roheren Gewebe enthielten auch Hirsch- und Rinderhaare. Aus der jüngeren Bronzezeit ist aus Dänemark auch ein allerdings ganz vereinzelt auftretendes Leinengewebe bekannt.

Z. Waffen.

In den bronzezeitlichen Hügelgräbern liegt ein mannhaftes Heroengeschlecht be­stattet. Schwerter (Taf. III, 21,) und Dolcheh lassen sich so gut wie Arte und Fibeln in ihrer ganzen Entwicklung verfolgen. Während der ältesten Bronzezeit gab es noch keine Schwerter. Dagegen wurden breite dreieckige Dolchklingen rechtwinklig an einem Schaft befestigt; so entstanden die Sch wert stäbe (Abb. 2 s H, die während der ersten Periode fast in ganz Europa Vor­kommen und im Norden meist Netallschäfte haben. Es sind wohl mehr Prunkwaffcn gewesen; denn für den Aampf waren sie zu schwach.

Neben Schwertern und Dolchen kennen wir Lanzen­spitzen (Taf. III, 12 ; Abb. 212 214 ), die in vielen Fällen schön verziert sind. In der Tülle einer Bronzelanzenspitze von Dannenwalde, Ar. Gst-Prignitz, steckt noch ein Teil des mit einem Bronzenagel befestigten Schaftes aus Eschenholz. Während der älteren Bronzezeit sind außer Pfeilspitzen aus Bronze auch noch solche aus Feuerstein in Gebrauch. In einem Grabe von Weitgendorf, Areis Gst-Prignitz, lagen drei Bronze- und drei Feuersteinpfeilspitzen. Später kommen Pfeilspitzen aus Feuerstein kaum noch vor.

Auch Schutzwaffen fehlen nicht ganz. In einem Torfmoore bei Beitzsch, Areis Guben, wurde neben zwei Halsringen und einer Dolchklinge ein Helm gefunden, und aus der Prig nitz stammen zwei prächtige B r o n z es ch i l d e, die mit getriebenen Buckeln verziert sind?)

Abb. 211. Schwertstab von Netzelthin, Ar. Rnppin. Märk. Mus. II. ZZö-i (Nachbildg.t.

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Strichverziernngen auf Bronzelanzenspitzen.

Abb. 212. Pritzwalk, Ar. Abb. 2is. Dannenwalde, Ar. Abb. 21-1- Lauenhagen, Ar.

Vstprignitz. Märk. Mus. II. Vstprignitz. Mit dem Rest eines Prenzlan, Märk. Mus. II.

1622 H. 2/s. Schaftes aus Lschenholz. Märk. 9619. 2/.,.

Mus. II. 6222 . r/2.

9 Bronzedolch von Magnushof. Mus. in prenzlau. Uckermark. Mitt. II, 1.

2) A. Götze: vorgeschichtliche Denkmäler. Vstprignitz. S. -19, Abb. 8 u. 9.