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4. Schmuck.
Bernstein wurde während der Bronzezeit als Schmuck nicht mehr so häufig verwendet wie in der Steinzeit, wahrscheinlich aus dem einfachen Grunde, weil sich der gelbe Bernstein von der goldähnlich glänzenden Bronze doch wenig oder gar nicht abgehoben hätte. Dagegen trifft man das Gold bereits häufig an, namentlich in Form von kleineren und größeren Ringen Zu dem Depotfunde von Wustermark gehört ein kleiner Fingerring, ein sogenannter Noppenring, dessen Schauseite vier Doppelwindungen hat, während die Rückseite nur eine einzige aufweist. Zn den Gräbern von Weitgendorf wurden allein drei Goldfingerspiralen gefunden und in der kleinen bronzene» Schmuckdose von Feldberg in Mecklenburg (Abb. 2lö; Taf. III, 8—lO) an der märkischen Grenze lagen nicht weniger als fünf dieser Goldspiralen. Die Dose selbst ist an der Unterseite prächtig ornamentiert, und zwar waren die Vertiefungen augenscheinlich mit Harz ausgelegt, das sich mit seiner bräunlichen Farbe deutlich vorn bronzenen Grundton abhob. Diese Schmuckdose wurde am Gürtel getragen, den nicht selten auch bronzene Schmuckplatten zierten, die teils als kleine Buckel ausgeheftet waren, teils auch in einer Größe austreten, daß man sie früher als Schildbuckel auffaßte. Neben den Fingerringen kommeri in Bronzefunden sehr häufig Armspiralen, Armbänder, Arm- und Hals ringe vor. Außer den schon betrachteten Gewandnadeln gebrauchte man in großer Zahl kürzere und längere Bronzenadeln sowie Doppelknöpse, die ebenfalls den praktischen Zweck hatten, das Gewand zusammenzuhalten, zugleich aber auch als Schmuckstücke dienten. Schmuckstücke waren auch die kleinen Bronzekämme, wie wir einen im Aönigsgrabe von Seddin kennen lernten.
Die Sitte der Leichenbestattung wurde aus der Steinzeit in die frühe Metaltzeit mit hinübergenommen. Man begrub die Toten weiter in unterirdischen Steinkammern, über die man nun aber gern einen aus Steinen und Erde geschichteten Hügel wölbte. Gräber der ersten Bronzeperiode sind äußerst selten. Zm südlichen Teile
Abb. 2^5. Verzierung auf der Schmuckdose von Feldberg. (Siehe Taf. III, 8—io.) «/->-
Abb. 2 is. Verzierung auf der Gürtelplatte von lfegermühle, Ar. Vberbaruim. fAusschuitt.f Im Kgl. Mus. f. Völkerkunde, h».
5. Die Gräber der Bronzezeit.