der Mark machen sich um diese Zeit gewisse Einflüsse des Aunjetitzer Grab- t^pusst mit seinen Hockerskeletten und eigenartigen Gefäßformen geltend. Die zweite Periode wird in den nördlichen Nachbarländern, z. B. in Mecklenburg, charakterisiert durch schöne Kegelgräber. Zn ihrem Znnern bergen diese gut erhaltene Holzsärge aus Baumstämmen, in denen man Skelette in vollem Schmucke fand, mit Waffen und Wollkleidern angetan. Zn der Mark selbst hat man ein so herrliches Denkmal wie z. B. das Kegelgrab von Blengows in Mecklenburg aus dieser Zeit noch nicht gefunden. Doch nicht allzufern stehen ihm die herrlichen und wissenschaftlich hochbedeutsamen Funde aus den Kegelgräbern bei Weitgen dorf, Kreis (Ost prignitz, die der dritten Periode angehören. Alle Hügel bei Weitgendorf enthielten große Steinkistengräber, in denen die Skelette allerdings vergangen waren.
Während der dritten Bronzezeitperiode wurden die Leichen also auch noch bestattet. Während dieser Zeit macht sich aber ein gewaltiger Amschwung bemerkbar. Der in Einzelfällen schon während der jüngsten Steinzeit auftretende Leichenbrand kommt jetzt mehr und mehr in Aufnahme und setzt sich bei fast allen indogermanischen Völkern so vollkommen durch, daß während der vierten Periode ausschließlich Leichenbrandgräber angelegt wurden.
Dieser Umschwung im Grabritus hat sicher einen Umschwung in der Anschauung vomLeben nach demTode als Ursache gehabt. Man betrachtete die Erhaltung des Körpers nicht mehr als eine unbedingt nötige Grundbedingung für das Leben der Seele nach dem Tode. Zm Gegenteil schrieb man dem Feuer reinigende, läuternde Kraft zu. Der Leichnam wurde auf einen Holzstoß gelegt, und nach dem Verbrennen auf der mit Steinen gepflasterten oder mit Lehmbestrich bedeckten Ustrin ast sammelte man die übrig gebliebenen Knochenreste in einem Ton- oder Bronzegefäß so, daß die Knochen der unteren Gliedmaßen unten lagen und die Schädelteile oben. Daß man trotzdem an ein Fortleben der Seele glaubte, bezeugen die oft zahlreichen Beigefäße, die gewiß ursprünglich mit Speise und Trank gefüllt waren, und vor allem die Geräte, die man dem Toten mit ins Grab gab. Das prächtigste Brandgrab der Mark und eines der schönsten überhaupt ist ja das Königsgrab von Seddin. ,
Der Leichenbrand hat dann mit wenigen Ausnahmen geherrscht, bis durch Einführung des Thristentums die im Grient von früher her beibehaltene Sitte der Leichenbestattung wieder eingeführt wurde. Neben den Hügelgräbern kommen während der Bronzezeit auch schon Flachgräber vor.
6. Religion.
Uber die religiösen Vorstellungen der bronzezeitlichen Bevölkerung sind wir naturgemäß bis jetzt wenig unterrichtet, und zwar nicht nur deswegen, weil ja alle schriftlichen
r) H. Hahne: Das vorgeschichtl. Europa. Monographien zur Weltgeschichte, velhagen L Klasing, Bielefeld und Leipzig 1110, S. -xs.
H R. Belh: Die vorgeschichtl. Altertümer des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin. Textband. S. 216 , Abb. S. 217 .
st «äte Rieken, Mannus I, Igoy.