Teil eines Werkes 
Bd. 3 (1912) Die Volkskunde / von Robert Mielke [u.a.]
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auch aus Ton kunstvolle Gebilde herzustellen, dafür zeugen zwei Geräte, die wir jedenfalls als Lampen ansptechen müssen und denen man die Gestalt eines Vogels und eines vier- füßigen Tieres mit langem halse, also vielleicht eines Salamanders, gegeben hat. Am merkwürdigsten sind fingerlange Tonfiguren, die wohl Hundeköpfe darstellen sollen.

So bietet uns die Wohnstätte bei Buch nach allen Seiten hin Einblicke in das Leben und Treiben der Bevölkerung während der Bronzezeit. Eine allgemeine Beachtung und Durchforschung der vorgeschichtlichen Wohnplätze wird immer neues Licht bringen. Neben jedem Gräberfelde muß eine Dorfanlage zu finden sein.

2. Der Grundriß eines Hauses.

Grundriß 90.

Der Grundriß (Abb. 220) hat eine Größe von etwa 30 Hin. Er weist wie die meisten anderen zwei Räume auf, den Hauptraum und die Vorhalle. Letztere ist ungefähr h/2 m breit und liegt in diesem Falle nach Nordwesten. Die Pfostenlöcher der vier Außenwände waren alle genau zu erkennen, da sich die eingefüllte Erde deutlich ab­hob. An der Stelle dieses Grundrisses hat weder früher noch später je ein Haus gestan­den; aus diesem Grunde ist die Füllung der psostenlöcher nicht immer tief schwarz, son­dern vielmehr grau und besteht also meist nur aus dem mit Humus vermischten Sande. Da in unmittel­barer Nähe sich jedoch ander? Wohnstätten befanden, so befremdet es nicht, daß einige der Pfosten­löcher dunkler gefärbt sind.

Im Hinteren Teile des haupt- raumes lag der Herd. Er war nur noch zur! Hälfte vorhanden. Die Steine der vorderen Hälfte sind jedenfalls beim Abheben der Humus­schicht oder vielleicht gar schon früher durch den Pflug weggerissen worden. Die hinters Hälfte dagegen ist ausgezeichnet erhalten. Die etwa kopfgroßen Steine waren vielfach ganz mürbe und im Feuer auseinandergeplatzt; andere zeigten noch scharfe Aanten, die durch sorgfältiges Behauen entstanden sind. Die Herdgrube, in der die Steine lagen, war noch 0,7 in tief und enthielt in ihrem unteren Teile graue Erde. Unmittelbar unter den Steinen fanden sich zusammenhängende Holzreste, mit deutlich erkennbarer Maserung Die Grube und das Holz ließ sich nur unter den noch vorhandenen Steinen, nicht unter dem vorderen Teile des Herdes beobachten, hier können die Steine nur auf dein flachen Boden gelegen haben; doch konnte man die einstige Grenze noch an dem schwarzen

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Abb. 220. Buch, Ar. Niederbarnim.