Teil eines Werkes 
Bd. 3 (1912) Die Volkskunde / von Robert Mielke [u.a.]
Entstehung
Seite
399
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Rande erkennen, der den Herd von der davor befindlichen Herdgrube trennte, die eine Tiefe von 3040 ein aufwies und in die man wohl den abgeräumten Herdbrand ge­schüttet hatte.

Am Pfosten 12 lag außerhalb des Hauses eine Abfallgrube, die reich war an interessanten Funden. Neben zahl reichen (ß?) Gefäßresten und Tierknochen H7) wurden auch zwei A nochen- spitzen gefunden. Die eine ist 8,7 vm lang und hat eine fast an der ganzen Länge hinlaufende Rille. Welchen Zweck diese Rille hat, zeigt die zweite Anochen- spitze. 5ie war zum größten Teile in einen Holzgriff gefaßt, von dem noch deutliche Reste vorhanden sind. Ani unteren Teile erhielt der Holzgriff einen

Abb. 221- Kiiochenspitzeii von Buch.

Abschluß durch eine Harzmasse, die den Fingern guten Halt gab und durch den häufigen Gebrauch ganz breit gedrückt worden ist. Außer diesen beiden Anochenspitzen fand sich in der Abfallgrube noch ein Pfriemen, ebenfalls aus Anochen gefertigt, mit deutlichen Abnutzungsspuren vor.

Z. Balkenspuren.

Beim Grundriß 90 konnten wir die Richtung der das Haus einschließenden Wände durch Pfostenreihen feststellen. Weiter war von der Wand nichts übrig geblieben. Auch noch auf ganz andere Weise ist es mir in mehreren Fällen gelungen, die Umrisse des ehemaligen Hauses nachzuweisen. Schon beim Grundriß 88 zeigten sich zwischen einzelnen Pfostenlöchern dunkleStreifen, die genau in der Richtung der Wand lagen, also als letzte Spuren der verbrannten oder nur vergangenen Rundhölzer betrachtet werden mußten. Daß diese Deutung richtig war, erwies unter anderem ein in derselben Richtung liegendes, s2 om langes Stück von einem Rundholze, das noch erhalten war und an dem noch ein Lehmbrocken saß, der denselben Abdruck aufwies wie alle übrigen. Beim Grundriß 87, der zwar schon eher gefunden, aber in seinem ganzen Umfange später aufgedeckt wurde als Grundriß 88, war bereits eine ganze Wand von einem Eckpfosten zum anderen als langer dunkler Streifen vorhanden, und zwei Querschnitte durch diesen Streifen bewiesen, daß die Balken, von denen diese Spuren herrührten, rund gewesen sein mußten. Noch deutlicher waren dieUmrisse des Grund­risses 89 zu sehen. Hier hoben sich fast alle Wände als dunkle Streifen vom gewachsenen Boden ab und machten beinahe den Eindruck einer dunklen Zeichnung auf Hellem Grunde. Die Linien, welche die Richtung der Wände bezeichneten, waren außerdem noch genau zu erkennen an der Lagerung der Lehmbrocken. Sämtliche dunkle Streifen waren mit Lehm­stückchen völlig durchsetzt. Ganz hervorragende Dienste leisteten mir die dunklen Streifen beim Grundriß 94.