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Römerschanze werden uns in Zukunft das beste Material an die Hand geben, um über den Lausitzer Typus ins klar zu kommen, wie sie uns ja über die Anlage und Bauweise eines bronzezeitlichen Burgwalles die ersten sicheren Aufschlüsse geliefert haben.
5o ist bezüglich der Lausitzer Kultur noch manche Frage offen. Uber das Verhältnis zur nordischen Kultur, über die Formen, welche von einer Periode zur anderen überleiten, über die Dauer der Kultur und Anklänge in späterer Zeit wird noch vieles zu erforschen sein. Die systematische Untersuchung der Gräberfelder, die genaueste Sichtung des bisher vorhandenen Materials, die Erforschung der Burgwälle und der Ansiedlungen aus der jüngeren Bronzezeit ist zur Entscheidung der einzelnen Fragen unbedingt notwendig. Von ganz wesentlicher Bedeutung ist vor allem die Frage, ob auch betreffs der Kultur der Siedelungen zwischen dem Norden und dem Süden der Mark ein scharfer Gegensatz vorhanden ist. Bisher kennen wir beide Kulturen fast ausschließlich aus Gräbern und allenfalls noch aus Depotfunden. Für die Beurteilung der Kultur sind Ansiedlungen aber am wichtigsten. Und doch kennen wir erst eine einzige genauer, nämlich Buch. Buch liegt im Grenzgebiet der beiden Kulturen. Welches Bild werden die Ansiedlungen in der prignitz und welches die in der eigentlichen Lausitz bieten? Die Entscheidung liegt beim Spaten. (Meine neuerdings bei Nackei (Nähe von Friesach gemachten Beobachtungen sprechen nicht für einen Gegensatz.)
2. Das Gräberfeld von Jeffen-Jüritz, Rr. Gorau. (Taf. VIII, ?—14.)
Das Märkische Museum besitzt eine vom verstorbenen Rittmeister Krug auf Jessen gestiftete Sammlung von mehr als 600 Tongefäßen, die von einem Urnenfelde aus der Iessen-Iüritzer Forst stammt. Die Sammlung ist besonders wertvoll, weil der Inhalt der einzelnen Gräber in einem besonderen Kataloge genau verzeichnet ist. Leider ist die Lage jedes Grabes nicht auch auf dem plane des Friedhofes angegeben.
Das Urnenfeld (Abb. 225) ist nach drei Seiten hin scharf begrenzt, im Norden von einem Wege, im Süden und Msten von einem Graben, dem Abflüsse des Swinateiches, an dessen Ufer der Sage nach ein Heidentempel gestanden haben soll. Der Graben muß früher breiter gewesen sein; der Streifen neben ihm enthielt keine Beisetzungen. Auf dem Friedhofe lagen die Gefäße teils frei teils in Steinsetzungen. Der Boden war schon durch die Forstkultur zumeist eingeebnet, doch waren auch Spuren von Hügeln vorhanden.
Nach den Beobachtungen des Rittmeisters Krug können wir feststellen, daß die ältesten Gräber auf dem (mit a bezeichneten) länglichen Hügel, also im nördlichen Teile des Friedhofes lagen. Die Gräber waren mit Steinsetzungen versehen, hier wurden die Buckel urnen (Abb. 226) gefunden und an Metall ausschließlich Bronze.
Nach Süden zu lagen (auf den mit b und c; bezeichneten Stellen) die Gräber reihenweis; meist auch von Steinpackungen umgeben, hier standen neben den