La-Tdne-Kultur chronologisch genau festzulegen. Dazu kommt die uns vollständig erschlossene klare Typologie einiger La-Tdne-Altertümer, die uns denselben Dienst zu leisten vermögen wie eine Münze. Zu diesen Altertümern mit vollkommen ersichtlicher topologischer Entwicklung gehören die Fibel n?)
Die La-Tsne-Fibel hat große Ähnlichkeit mit unserer heutigen Sicherheitsnadel. Zu den ältesten Formen gehören die Maskenfibeln (Niederschönhausen b. Berlin) und die Vogelkopffibeln (Taf. XIII, 2 ). Die Früh - L a-Tone-FibeI (Taf. XIII, f u. 5—5), bcheht aus einem einfachen Bronze- oder Eisendraht, der sich von der Spitze der Nadel nach dem Kopfe zu mehr und mehr verstärkt, in eine federnde Spirale übergeht, und sich dann als Bügel der Spitze der Nadel wieder nähert, um ihr durch eine mäßige Verbreiterung auf der „Nadelrast" Halt zu geben. Das Schlußstück des Drahtes ist wieder nach oben gebogen und endigt frei in der Nähe der Mitte des Bügels. Zn seiner weiteren Entwicklung, der Mittel-La-Tsne- Fibel (Taf. XIII, 6 — 8 ), umfaßt das Schlußstück den Bügel und verwächst schließlich aus der letzten Entwicklungsstufe, der Spät-La-Tsne- Fibel (Taf. XIII, 9 —f 2 ), vollkommen mit dem Bügel.
Das Schlußstück bildet am Fuße der Fibel einen meist dreieckigen Rahmen, der unten den Nadelhalter trägt. Ganz am Ende der La-Tsne-Zeit setzt hier am Nadelhalter die Weiterentwicklung ein. Der Rahmen des Nadelhalters füllt sich nach und nach, so daß er bald nur noch gitterartig (Taf. XIV, l) oder durch einige Löcher durchbrochen ist (Taf. XIII, ff; XIV, 2 u. 3) und zuletzt eine vollständig geschlossene Platte bildet, deren untere Umbiegung wieder die Nadel trägt. Diese einfache, klare und stetige Entwicklung gibt der La-Tsne-Fibel eine hohe Bedeutung. Mir wissen jetzt, daß nicht nur alle germanischen Fibeln der Kaiserzeit, sondern auch fast alle provinzialrömischen Fibeln sich aus der La-Tsne-Fibel entwickelt haben, und diese Erkenntnis hat erst den richtigen Aufschluß gegeben über das wirkliche Verhältnis der einzelnen Kulturen zueinander (Taf. XI—XIII).
Abb. 230. La-Tene-Gesäße von Südende, Kr. Teltow.
>. Mark. Mus. II. 22975. V». 2 . Urne mit Deckelschale.
11.23509/10. tzs. z. Märk. Mus. II. 23 527 . Hs. -1. Mark. Mus. II. 23 521 . tzs.
9 Vtto Tischler: Bayr. Beiträge IV. München 1881.
Brandenburgische Landeskunde- Bd. Hl.
27