Teil eines Werkes 
Bd. 3 (1912) Die Volkskunde / von Robert Mielke [u.a.]
Entstehung
Seite
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ab. Nach einem solchen Ringe erhielt er den Ehren­

namen Torquatus.

Eigenartig sind die großen eisernen Schild- nadeln (Abb. 232 ) mit drei großen Eisenplatten und kropf­artiger Ausbiegung am Halse, an der zuweilen noch ein kleiner eiserner Ring hängt.

Die Ausbiegung am Halse ist übrigens nicht nur bei den großen Schildnadeln vorhanden; sie ist im Gegen­teil ganz charakteristisch für alle Eisennadeln der La- Tsne-Zeit, die man des­wegen auch alsAropf- nadeln" zu bezeichnen pflegt. DieserAropf", der das Herausfallen der Nadel aus der Gewandfalte verhinderte, ist jedenfalls eine Erbschaft, die von den Schwanenhalsnadeln der Hallstattzeit herrührt.

Abb. 232. Schildnadel aus Eisen lNärk. Mus. II. 20083.

Abb. 233. halsring von Bronze mit halbkugeligen Enden. Mark. Mus. II. ,8 5,9. Vehlefanz, Kr. Dsthavelland.

Abb. 234. Dreigliedriger Gürtelhaken. Löwenbruch, Ar. Teltow. Slg. Or. Linden­burg. i/».

Auf dem Gräberfelde von Vehlefanz fanden sich in einer Reihe von Gefäßen Bronzeohrringe von der Gestalt eines aufgeblähten Segels, an denen meist blaue oder weiße perlen getragen wurden. Diese Segelohrringe sind während der La-Tsne-Zeit häufig. In einer einzigen Urne von Storkow, Ar. Templin, lagen nicht weniger als dreizehn (Taf. XI, I u. 2; XII, ss H.

Z. Die Funde von Rudow.

Die Feldmark von Rudow, Ar. Teltow, ist schon seit langer Zeit als Fundstelle vorgeschichtlicher Altertümer bekannt. Bereits Bekmann und Ledebur berichten dar­über, und bis in die neueste Zeit hinein sind immer und immer wieder Urnen und Bei­gefäße mit Bronze- und Eisengeräten gehoben worden. Leider wurde niemals und von keiner Seite der Versuch gemacht, eine systematische Ausgrabung vorzunehmen. So ist im Laufe der Zeiten der größte Teil der Altertümer zerstört, zerstreut und beiseite ge­worfen worden, was sehr zu beklagen ist; denn die wenigen erhaltenen Funde beweisen, daß hier ein überaus dankbares Feld gewesen wäre zur Erforschung der Bronzezeit, der Periode des Überganges zur Eisenzeit und der La-Töne-Aeit. Aus der letzteren Periode besitzt das Ulärkische Uluseum einige Altertümer, bei denen aber wieder der Ulangel eines guten Fundberichts bedauert werden muß.

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