Teil eines Werkes 
Bd. 3 (1912) Die Volkskunde / von Robert Mielke [u.a.]
Entstehung
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V. Die Römische Raiserzeit (s596 n. Cchr.).

Die Nulmr.

l. Auftreten der Römer am Rhein und an der Donau.

Wit dem Ende der La-Tdne-Zeit treten die Germanen nach und nach in das Licht der Geschichte. Die römischen Schriftsteller geben uns, wenn auch sehr lückenhafte und oft­mals sehr unklare, so doch dankbar entgegengenommene Berichte über die Sitten und Zu­stände unseres Vaterlandes und seiner Bewohner. Im Jahre 113 v. Ehr. waren die Kimbern an den Grenzen des römischen Reiches erschienen. Die Züge der Kim­bern und Teutonen am Nordfuße der Alpen entlang und ihre verheerenden Ein­brüche in Gallien erschütterten die in Süddeutschland und im heutigen Frankreich woh­nenden keltischen Stämme derart, daß es Täsar verhältnismäßig leicht wurde, die einst so kriegerischen Kelten völlig zu unterwerfen und die Grenze des römischen Welt­reiches bis an den Rhein vorzuschieben. Während die Kelten im Innern Galliens sich der römischen Wacht beugen mußten, unterlagen die Grenzstämme am Rhein und an der Donau dem Ansturm germanischer Scharen. Zwischen Römern und Germanen waren also die Kelten zerrieben worden. Und Römer und Germanen standen sich seit der Vernichtung der Kelten unmittelbar gegenüber. Es beginnt die Arä der blutigsten Kümpfe. Auf der einen Seile sieht das gewaltige Rom als Weltmacht mit all den Hilfsmitteln seiner reichen Provinzen, dem größten Teile der damals bekannten Welt, und seiner hohen Kultur. Auf der anderen Seite ein großes, kriegsgewaltiges, aber in viele Stämme zerrissenes Naturvolk mit dem todesmutigen Drange, seine Heimat und seine Freiheit zu verteidigen. Rom entsendet seine besten Feldherrn, einen Drusus, einen Tiberius. Im Herzen Deutschlands ersteht seinem Volke ein Held wie Arminius. Lange schwankt der Kampf. Endlich, nach der furchtbaren Niederlage desVarusimTeutoburgerWalde sßn. Thr.s und nach den letzten krampf­haften, aber vergeblichen Versuchen des Germanicus gibt Rom seine Eroberungspolitik den Germanen gegenüber auf s s? n. Thr.s. Der Rhein ist wieder wie schon zu Täsars Zeit die Grenze und bleibt es, von einigen Streifen am Vberrhein und am Taunus abgesehen, solange die Germanen diese Grenze respektieren. Selbst derLimes, der römische pfahlgraben, bedeutete ja nur den endgültigen Verzicht der Römer auf weitere Eroberungen s80250s. Als das Römerreich morscher und morscher wurde und Rom seine Grenzen nicht selber verteidigen konnte, diese Arbeit vielmehr den