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geliefert. Aus einem einzigen Grabe kennen wir die zusammengehörigen Funde?) Von diesem Gräberfelde besitzt das Märkische Museum ein zu einem Klumpen zusammengerostetes Kettenhemd (Ringbrünne).
7. Das Gräberfeld von Butzorv. (Taf. XV, H—IS.)
Das Gräberfeld von Butzow, ebenfalls von Voss und Ltimming eingehend beschrieben/) ist durch seine Gesäße sowohl wie durch die zahlreich auftretenden Fibeln als eines der spätesten gekennzeichnet. Es gehört schon mehr der Völkerwanderungszeit an. Die niedrigen, breiten, fast napfartigen Gefäße sind nur selten verziert, tragen aber häufig Ansätze, Noppen u. dgl.
Eines der schönsten Stücke ist eine große, wuchtige Eisenart.
8. Das Gräberfeld von Dahlhausen, Rr. Ostprignitz?)
Auf einer sandigen Erhebung westlich von Dahlhausen wurde Anfang der neunziger Jahre ein Friedhof aus der späten Kaiserzeit aufgedeckt, der mehr als 100 Gräber enthielt. Die Funde besitzt zum größten Teil das Königliche Museum für Völkerkunde in Berlin. Die Urnen standen in Flachgräbern und waren ohne Steinschutz beigesetzt. Die Tongefäße haben nie einen Deckel; auch kommen keine Beigefäße vor. Die Formen sind meist einfach; am häufigsten tritt die weitrandige Schalenurne auf. Mährend sie auf den meisten Gräberfeldern der späten Kaiserzeit ohne Henkel gefunden wird, weist sie in Dahlhausen die so eigenartig geformten Knopf Henkel auf. Der Ton ist meist gut geschlemmt, und die Gefäße sind meist schwärzlich oder gar glänzend schwarz. Die Verzierungen sind einfach, etwas nachlässig und bedecken zuweilen einen großen Teil der Urne. Auch diese Gefäße sind noch ohne Töpferscheibe hergestellt worden, also m freier Hand geformt.
In allen Urnen befand sich natürlich Leichenbrand. Sehr häufig lag zwischen den Knochen Räucherharz. Aber auch andere Beigaben treten in nicht geringer Zahl auf. l
Die in Dahlhausen so oft vertretene Fibel mit hohem Nadelhalter ist für die späte Kaiserzeit geradezu typisch. Neben ihr erscheinen noch einige andere Formen, die für die ethnologischen Beziehungen und die Kulturzusammenhänge nicht ohne Bedeutung sind?) Fast alle Fibeln sind aus Bronze, nur wenige aus Eisen gefertigt. An Knochengeräten fand sich nur eine Nadel mit scharf profiliertem Kopf. Massen kommen fast gar nicht vor und zwar weder Schutz- noch Trutzwaffen. Nur ein
tz Dieses Grab ist von G. Monte gehoben worden.
0 voß u. Stimming, vorgesch. Altertümer aus der Mark Brandenburg. :887, Abt. VI, Taf. 7.
tz M. Weigel: Das Gräberfeld von Dahlhausen. Archiv s. Anthr. XXII, S. 2 >yff. — P. Tuente: prähistor. Jeitschr. III, l?tl, 5- IZsff.
0 B. Salin: Die altgerman. Tierornamentik.