sicher die meisten nach Art der „Römerschanze" mit Bohlen erbauten Wallbefestigungen ein Raub der Flammen geworden sein. Der Wall brach damit in sich zusammen, und eine Erneuerung wäre nicht weniger mühevoll gewesen als der Aufbau einer Burg nach westdeutschem Wüster. 5o deckte denn sehr bald Rasen und Gebüsch die Burgwälle der heidnischen Wenden, wenn nicht — wie bei Buckow, Ar. Beeskow-Storkow — eine christliche Airche mitten hineingebaut wurde oder ein deutscher Ritter seine Burg mehr oder weniger zufällig an derselben Stätte errichtete. Lagen die Burgwallreste in unmittelbarster Nähe bebauten Ackers, so ging der Pflug wohl über sie hin und ebnete nach und nach den Wall mehr und mehr ein. Der alte Aulturboden aber trug dann reichliche Früchte, was den Landmann veranlaßte, das Feld um so sorgsamer zu bestellen. Dabei verschwand der einstige Burgwall so gut wie ganz. Zahlreiche Wälle aber liegen noch heute in unzugänglichen Sümpfen fast unversehrt und harren der Erforschung, die durchaus nicht immer mit der Zerstörung verknüpft sein darf. Die Wallerde der Burgwälle zum Einebnen und Aufschütten von Wiesen zu benutzen, sollte nun bald durch Staatsgesetz verboten werden. Zn der Nähe von Städten sind die Burgwälle auch zuweilen mit modernen Häusern oder Billen bebaut worden.
8. Eine Werkstärre aus der Wendenzeit.
Eine wendische Werkstätte ist uns aus dem Rundwall von Wöllendorf im Areise Luckau bekannt?) Unter dem Walle lagen in einer handhohen, mit Aohle durchsetzten Aulturschicht allerlei Geräte, die darauf hindeuten, daß an dieser Stelle einst eine Töpferei betrieben worden ist, und daß man hier zugleich auch das Aorn mit Handmühlen zerquetschte. Die beiden Mahlsteine wurden in ein Becken gesetzt, das aus einer Tonplatte mit aufgesetztem Tonring bestand und das gewonnene Wehl sammelte. Die Wühlsteine waren stark abgenutzt. Wahrscheinlich dienten die zum Zerquetschen der Aörner nicht mehr brauchbaren Wahlsteine dazu, mürbe gemachte Granitsteine zu zermahlen, um die Steinchen bei der Anfertigung von Gefäßen zu verwenden. Die Steinchen wurden dem Ton beigemengt, von dem sich noch ein ganzer Alumpen vorfand. Ein angespitztes Geweihstück und der Rückenfortsatz eines Wirbels vom Rind dürften ebenfalls bei der Töpferei benutzt worden sein.
Die Scherben lassen deutlich erkennen, daß die Gefäße auf der Drehscheibe gearbeitet wurden, und zwar ebenso flüchtig wie alle übrigen wendischen Töpfe. Die Ornamente sind dieselben, wie sie überall gefunden werden.
Abb. 2SH. Wendische Mühle von tNier s- dorf, Ar. Teltow . Brandenburgia VH. S. H05.
st ks. Grosse: Zeitschr. f. Lthnol. sSvI, S. Zssff.