Dejiow— Dollgow. 23
ebendort liegende Kataſter von 1624 bezeugte Ausſtattung des von 23 Hufnern und 7 Koſſäten bewohnten Dorfes mit 58 Bauern- und 2 Pfarrhufen weiſt, wie wohl auch der Name, auf eine Einrichtung im Zeitalter der deutſchen Koloniſation hin. Nach der Einführung der Reformation kam„Dirberch“
unter das kurfürſtliche Domänenamt Lindow , in deſſen
Erbregiſter von 1574 im Geheimen Staatsarchiv
der Schulze,„das Gottshaus“,„der Pfarherr“
ſowie die 21 Bauern und 3„Kotzen“ mit ihren
Beſitzungen aufgeführt werden.
Kleine, ſehr ſchlichte, überputzte Feldſteinkirche in Saalform, barock umgebaut, mit großen Stichbogenfenſtern und gerader, glatt geputzter Decke. Der Turm oblong, ſein Schieferdach geht in eine ſchlanke übereckſtehende achteckige Helmſpitze über. Der Oſtgiebel iſt ohne Fenſter, an ſeinen Ecken Putzliſenen, im Giebeldreieck drei ſpitzbogige Blenden.
Kanzelaltar von 1746 mit zwei kleinen Eckſäulchen an der gewundenen Kufe und zwei Säulen zur Seite der Kanzel. Die gemauerte Menſa iſt urſprünglich.
Zwei Zinnleuchter, 51 em hoch, mit Dreieckfüßen, 1743(Abb. 15).
Drei Glocken. Die große 1,01 m Durchm., ohne Inſchrift und Ornament, am Halſe doppelte glatte Linien, am Schwingebalken„Michael Schollen 1688. Die zweite, 86 em Durchm. hat am Halſe acht Rundſchilde mit Reliefdarſtellungen aus der Leidensgeſchichte Chriſti , u. a. die Auferſtehung, Kreuztragung, Kreuzigung, Himmelfahrt, Geißelung. 1680 wurde ſie neu aufgehängt. Die kleine 58 em Durchm., mit Inſchrift am Halſe in gotiſchen Minuskeln:„Item disse Slock is Abb. 156. Dierberg. gheghaten, alseme schrewen 1513“. Zinnleuchter in der Kirche.
Dollgow.