Abſchrift in Rep. 22. 154 im Geh. Staatsarchiv). Über die Kröcher,„thom Dretze geſeten“, unterrichten auch die bis ins 15. Jahrhundert zurückreichenden Lehnbriefe im Familienarchiv zu Lohm . Vom Ende des 17. Jahrhunderts an wurden die 5 Ritterſitze nacheinander vom Landesherrn erworben, der letzte 1774 durch Tauſch gegen Blankenberg . Nach Dreetz wurde der Mittelpunkt des Domänenamts Neuſtadt ver; legt. Um 1800 zählten Dorf, Amtsſitzyorwerk und„Etabliſſement Lütten Dreetz“ 20 Bauern, 19 Koſſäten, 39 Büdner, 41 Einlieger, insgeſamt 878 Einwohner. Dieſe Zahl ſtieg bis 1871 auf 1653, um von da an langſam wieder zu ſinken.
Rechteckige maſſive Kirche aus dem Jahre 1778(Jahreszahl in der Wetterfahne) von drei Achſen Länge, mit gerader geputzter Decke, liegendem Dachſtuhl und Emporen auf drei Seiten, der Kirche in Bartſchendorf in der An⸗ ö lage verwandt. Die breiten und hohen Fenſter im Stichbogen a. ANA geſchloſſen. Das Außere einfach, durch Liſenen belebt. Der Turm*. r quadratiſch, mit achteckigem, geſchiefertem Spitzhelm, ruht wie in N= 3 Bartſchendorf auf zwei Pfeilern.
Kanzelaltar in Renaiſſanceformen zweiſtöckig aufgebaut. Abb. 16. Dreetz Die Füllungen der Kanzelkufe von einem Halbkreiſe über kleinen Kirche. nnn,
;; an der kleinen Glocke. Baluſterhalbſäulen umrahmt, in ihnen die vier Evangeliſten in Sl gemalt. Zu Seiten der Kufe in beiden Geſchoſſen freiſtehend kannelierte Kompoſitſäulen.
Ein ſilberner Kelch, teilweiſe vergoldet, 21 em hoch, der kräftig profilierte Fuß ſechsteilig in gotiſcher Art, wie auch der Schaft und Knauf; dieſer breit, mit durchbrochenem Maßwerk verziert und mit ſechs runden Zapfen beſetzt, auf denen folgende frühgotiſche Majuskeln erhaben ſtehen:„DAS. DEI“. Der Schaft iſt ſechskantig und trägt ebenfalls noch gotiſches Gepräge, während die Kuppa durch ihre Größe, den breiten Grund und die etwas hohle Seitenlinie die ſpätere Zeit verrät. Das Ganze iſt demnach zuſammengeſetzt aus gotiſchen Beſtandteilen des 14. Jahrhunderts und der ſpäten Kuppa.
Eine ſilberne Patene von 1636.
Ein Zinnkelch von geſtreckter, ſteifer Form und flauer Profilierung und eine größere Zinnkanne aus neuerer Zeit.
Zwei Bronzeleuchter, 33 em hoch, von mittelalterlicher Profilierung auf Tierfüßen.
Zwei Glocken. Die große 84 em Durchm., 1799 von J. F. Thiele in Berlin , die kleine 67 em Durchm., von 1472, mit Inſchrift in Minuskeln zwiſchen glatten Linien:„anno dmi mo cccc Ixxı, da pacem dne in dlebus nris“, dahinter Gießer
zeichen(Abb. 16).
Das ſehr einfache Gutshaus aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts enthält einige ältere Möbelſtücke aus dieſem und dem vorhergehenden Jahrhundert. Erwähnt ſei beiläufig die nahe beim Gutshaus ſtehende Mahlmühle aus der 4. Hälfte des