124! Ruppin.
Beckmanns Nachlaß ein Paliſadenzaun angelegt, um, Defraudationen“ zu verhüten. Dem gleichen Zwecke dienten, wenigſtens in dieſer ſpäten Zeit, auch die Tore: das Ruppiner am Südende, das Granſeer am Nordende der Breiten Straße und das Mühlentor bei der Kloſtermühle. Außerhalb der Stadt liegt ſüdwärts, an der Verbindung des Vielitzſees mit dem Gudelackſee, die Heringsmühle, früher auch„kleine Mühle“ genannt. Im Norden ſinden wir in dem Beerſchen Plane den Galgenberg, im Oſten, jenſeits der Kloſtermühle, die„Neue Juſtiz“.
Kloſter.
Das im Nordnordoſten der Stadt gelegene ehemalige Prämonſtratenſer Nonnenkloſter umfaßte ein Gebiet, das im Süden und Oſten von dem Wutzſee, im Weſten von der ehemaligen Straße nach Granſee begrenzt wurde; im Norden ſchloſſen ſich daran der Kloſtergarten und die Kloſterwieſe zwiſchen Luch und See. Während der Weſtteil dieſes Gebietes gegen die Stadt, die ſpätere Amtsfreiheit, in Gärten beſtand, zerfiel der öſtliche in das nordwärts gelegene eigentliche Kloſter und den ſüdlich gelegenen Skonomiehof, den Sitz des weltlichen Kloſterverwalters und ſpäter des Imtmanns. Von den eigentlichen Kloſtergebäuden, die im Jahre 1638 abbrannten und deren, Mauerſteine“ 1651 vom Kurfürſten dem Geheimen Rat v. Schwerin geſchenkt wurden(Geh. Staatsarchiv, Rep. 21. S3 a), ſind nur noch wenige in z. T. ruinen—haftem Zuſtande erhalten. Die ſonſt übliche Anlage der Kloſtergebäude im Viereck um den Friedhof war freilich hier niemals vorhanden. Vielmehr wurde dieſer außer von der Kirche im Norden nur von einem Konventgebäude im Oſten begrenzt, das allein noch teilweiſe in ſeinen Umfaſſungsmauern ſteht, während die Kirche, an die es ſich anlehnte, nach ihrer Zerſtörung allmählich zugrunde ging und jetzt ganz ver: ſchwunden iſt. An ſeinem Südende ſtand der Konventbau mittels eines Überganges im Obergeſchoß vermutlich mit einer Bade- und Abortanlage in Verbindung, an deren Stelle im Jahre 1800 ein Wohngebäude errichtet wurde(vgl. Fromme, S. 20). Weſtwärts daran lehnt ſich jetzt das noch größtenteils in urſprünglicher Form erhaltene, gegenwärtig als Pförtnerwohnung dienende Gebäude, das nach ſeiner Lage und teilweiſen Beleuchtung durch große Fenſter ſich als Schulgebäude zu erkennen gibt. Das ſonſt ſtets einen beſonderen Flügel gegenüber der Kirche einnehmende Refektorium war im Oſtflügel untergebracht. Der Mangel eines Weſiflügels erklärt ſich daraus, daß die Bewirtſchaftung der Felder nicht von den Nonnen, ſondern ſeitens des Kloſterverwalters mit männlichen Arbeitern bewerkſtelligt wurde. Deswegen mußte dieſer Flügel, der ſtets das Zellarium des Kloſters enthielt, aus dem Bereich der Klauſurgebäude nach außerhalb der Kloſtermauer verlegt werden, wo er noch jetzt im Nordweſten des Friedhofes als Scheune beſteht. Ein beſonderes Gebäude für die Domina lag vermutlich im Nordoſten der Anlage, etwa in der Gegend des heutigen Wohnhauſes der Frau Domina . Nach Beckmanns Nachlaß wurde es im Jahre 1752 neu aufgeführt; das jetzige iſt ein Neubau aus dem 19. Jahrhundert und ſchließt ſich oſtwärts an das Nordende des Konventbaues. Die bei Beckmann erwähnten