Ruppin.
Büſching, Reiſe nach Kyritz (Leipzig , 1780), S. 218 ff.
Bratring, Grafſchaft Ruppin , S. 30— as; Bratring, Beſchreibung der Mark, II, 24 f.
Die auf einem faſt vollſtändigen Abdruck der Urkunden begründete Stadtgeſchichte bis etwa 1800 bot Riedel, Codex IV, 194- 384.
Niedels Geſchichte der wiederhergeſtellten Kloſterkirche gab Kampe neu heraus(Neuruppin , 1842).
Auf Riedel baute weiter Lieſegang, Verfaſſungsgeſchichte von Neuruppin (Forſchungen zur brand. preuß. Geſchichte V , 1— 83). Über die Schulgeſchichte und das Muſeum vgl. Annalen von W. Schwartz und die Programme von H. Begemann, 1891 seq. Die von Riedel nicht berückſichtigte„Neuere Geſchichte “ bearbeitete F. Heydemann(Neuruppin , 1863, 359 Seiten), z B. S. 151: Errichtung des Denkmals für Friedrich Wilhelm II. , S. 207: Einweihung der Kloſterkirche 1841.— In Fontanes Wanderungen iſt in dem Bande„Ruppin “ Kapitel 4(S. 26— 13) der Geburtsſtadt des Dichters gewidmet.
Endlich ſeien genannt: Berghaus, Landbuch Il, 4— 4; Riehl und Scheu, Berlin und die Mark (S. 236 f); Bittkau , Altere Geſchichte von Neuruppin (1887), und Einführung der Reformation(1891).
Das Leben des Kronprinzen Friedrich ſchildert F. Arnheim, Der Hof Friedrichs des Großen(1912), I. Teil, S. 81- 114.
Über das Wappen vgl. Siebmacher , Wappenbuch, Städtewappen Il, S. 160, Tafel 190, und Hupp, Die Wappen und Siegel der deutſchen Städte I, 1, S. 34.
Die Anfänge der Stadt unter den Grafen von Arn ſtein.
Um die Mitte des 13. Jahrhunderts, zur Zeit der Markgrafen Johann I. und Otto III. , wuchſen in den Kernlanden der heutigen Provinz Brandenburg neu begründete Städte in großer Zahl empor. Da wollten wohl auch die Grafen v. Arnſtein , die Schloßherren von Altruppin , hinter den v. Plote, den Burgherren von Wuſterhauſen ,
oder den Askaniern, den Begründern von Lychen , nicht zurückbleiben. Da ſich die Gegend um Altruppin wegen des dort nur im Südoſten und dazu nur ſpärlich vorhandenen Ackerbodens wenig eignete, erwählte man ein am See gelegenes Gelände 4 km im Süden, wo ſich ſüdlich und weſtlich weite Flächen verhältnismäßig gut zum Ackerbau verwendbaren Bodens hinzogen; ſtrategiſche oder Verkehrsrückſichten kamen, im Gegenſatz zu Orten wie Spandau oder Berlin , weniger in Betracht. Urkundlich iſt über dieſe ſtädtiſchen Uranfänge, ebenſo wie bei Frankfurt , nichts überliefert; die allgemeine Sachlage ſpricht dafür, ſie in die Zeit zu ſetzen, als Graf Gebhard 1242 aus dem ſtädtereichen Italien zurückgekehrt war. Ein von ihm beauftragter Unternehmer erhielt die Oberleitung; von den Abgaben und Einkünften der jungen Stadt floſſen ihm als Schultheißen ein, dem Grafen zwei Drittel zu. Profeſſor Johann EChriſtoph Beckmann erzählt in ſeiner handſchriftlich abgefaßten Chronik im Märkiſchen Muſeum zu Berlin :„dieſer Ohrt[feien] vor Alters zwei ſogenannte und nach der See belegene Fiſcher⸗Kietze geweſen, wovon die eine Repp, die andere Pyn geheißen.., daß allhier ein oder zwei Dörfer geweſen und daraus die Stadt Neuruppin erwachſen, ſolches iſt daraus abzunehmen, weil, die alte Einwohner dieſes Ohrts dem Dorfe Wutenau eingepfarret.“ Ohne dieſen Angaben im einzelnen Glauben beimeſſen zu wollen, muß man doch die ſicherlich zuverläſſig übermittelte Tradition beachten; ähnlich wie in Berlin -Köln war vermutlich auch hier vor der ſtädtiſchen Siedelung eine dörfliche vorhanden, die dann aber reſtlos in jene aufging. Gebhards Bruder Wichmann, der, wie ſein Vater Graf Walter II. ſagte, bereits 1194 dem geiſtlichen