Ruppin.
Der große Brand.
Noch kurz vor feinem Tode hatte Friedrich der Große der Stadt 100 000 Taler zum Bau von ſteinernen Häuſern geſchenkt. Da legte der Brand vom 26. Auguſt 1787 386 Bürgerhäuſer und 24„publique Gebäude“ in Aſche. Ein faſt beiſpielloſes und weit über Preußens Grenzen hinaus, z. B auch in Württemberg , Teilnahme weckendes Unglück! Der Brand von Kroſſen im Jahre 1708 läßt ſich etwa damit vergleichen, während der Templiner Brand von 1735 nur ein unbedeutendes Landſtädtchen betroffen hatte. Bei dem„Retabliſſement“, das ſofort einſetzte, zeigten ſich alle in Betracht kommenden Kräfte
*.
18 X— 8. 1 AN KA SE . X.*
.
Ara |
Abb. 260. Neuruppiner Stadtkirchenſiegel ſeit dem Brande. D. 26. August 1787. (Stempel in der Oberpfarre zu Neuruppim.
von der beſten Seite. Hilfreich ſpendete König Friedrich Wilhelm II. alljährlich viele Tauſende von Talern; mit peinlicher Genauigkeit überwachte der Miniſter v. Voß als Vertreter der Zentralbehörde, des Generaldirektoriums, die Verwendung der Gelder. Unermüdlich wirkte an Ort und Stelle eine Kommiſſion, in der die Bürger, das Militär und die Architekten gleichmäßig zu Worte kamen. Großzügig war von vornherein der von dem„Kondukteur“ Braſch angelegte Grundplan. Daß er unter Oberaufſicht des Oberbaudepartements in Berlin arbeitete, gereichte dem Fortgang des Werkes nur zum Vorteil, da Männer wie Gilly und Berſon, dem Departement angehöͤrend, Gelegenheit fanden, ihre Ideen zur Geltung zu bringen.