Teil eines Werkes 
Bd. 1, Teil 3 (1914) Die Kunstdenkmäler des Kreises Ruppin / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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Sieversdorf Sonnenberg. 335

Hausanlage meiſt unſymmetriſchen Giebel find nicht verſchalt, die Hölzer meiſt grün ges ſtrichen. Die Haustür liegt an der Langſeite am Hofe. Man betritt zunächſt den Vor­platz, in dem die Treppe zum Obergeſchoß liegt, dahinter folgt in der Mitte des Hauſes der Herdraum mit hohem Rauchfang und rückwärts die Küche mit hinterem Ausgang auf einen ſchmalen Grenzweg. Der rückwärtige Teil des Wohnhauſes enthält einen Stall, deſſen Futtergang unmittelbar von der Küche aus betreten werden kann. Auf den Höfen ſteht häufig noch der Pütten in alter Form. Von den früheren Rauchhäuſern iſt keines mehr erhalten. Abſeiten kommen auch an Scheunen und Ställen vor.

Sonnenberg.

Honnenberg, Dorf 5 km weſtlich von Granſee . Landgem. 276 Einw., 905 ha. Urkundlich erſcheintSunnenberg bereits im Jahre 1318(Gercken, Codex Diplomaticus Vl, 576; vgl. Riedel, Codex IV , 428). Das in der Zeit der deutſchen Koloniſation mit etwa 50 Hufen ausgeſtattete Dorf war um 1524 eine wüſteDorpf­ſtette und im Lehnbeſitz der Bredow zu Rheinsberg (Geh. Staatsarchiv, Rep. 78. 28, fol. 37; fol. 47 1. v.: Belehnung der Zernickow zuSunnenberg). Laut Viſitations­rezeß von 15681 war das Dorfneulich aufgebauet, und fo wohnten inSunnen­berge nach dem Kataſter von 1624(Geh. Staatsarchiv) wiederum 24 Hüfner und 7 Koſſäten; Gutsherr war bis 1618 Jobſt v. Bredow auf Rheinsberg . Das wohl­habende Dorf teilte in der

Folgezeit die Schickſale der Rheinsberger Herr­ſchaft. Das Patronat hat noch heute die König­liche Hofkammer.

Die maſſive geputz­te Saalkirche mit an­nähernd quadratiſchem Weſtturm(Abb. 313) be­ſteht aus gemiſchtem Bau­ſtoff(Backſtein und Feld: ſtein). Auch die Eck­quadern ſind geputzt. Die Fenſter ſind im Stich­bogen geſchloſſen und im Korbbogen umrahmt.

Abb. 313. Sonnenberg. Kirche von Südoſten. Unter dem Geſims ſitzen

einfache Konſolen. Der

Oſtgiebel(Abb. 313) hat geſchweifte Kanten und Zierpfeiler und in der Mitte eine Rund­blende mit einem Wappen, in welchem noch der Bredowſche Steighaken bemerkbar iſt.