Sonnenberg— Stöffin.
Koloniſten hin; Arnold, Pfarrer in„Steffin“(plebanus in Stevin ) erſcheint bereits 1256 urkundlich. Dem Landbuch von 1491 zufolge hatten die Gadow hier Gerechtſame(Riedel, Codex IV, 283, 120, 216; Vll, 260). Schon vor dem Dreißigjährigen Kriege gerieten ſie in Vermögensverfall, ſo daß der Rat von Neuruppin den Ritterſitz mit Gebäuden und Spikern, mit ſeiner
Gerechtigkeit und dazugehörigen beyden
Gärten, ſo mit Waſſer umfloſſen“, erkaufte
(Geh. Staatsarchiv, Rep. 78. III. R. 50.
Laut Protokoll von 1541 hatte der Pfarrer
Kerſten Michill„bei 1 ſchock Communi
kanten“. Die Kirche iſt Filia von Protzen;
Patrone ſind die Beſitzer der beiden Guts
anteile: der Magiſtrat von Neuruppin und
Graf Königsmarck auf Plaue . Abb. 315. Stöffin. Grundriß der Kirche.
Die Kirche(Abb. 316) iſt vermutlich im 13. Jahrhundert aus behauenen und ſorgfältig in Reihen verlegten Feldſteinen als reiner Granitbau errichtet. Ihr Schiff hat mit dem Weſtturm gleiche Breite und öffnete ſich urſprünglich nach dieſem, wie auch noch jetzt nach dem eingezogenen Chor, in einem mächtigen Spitzbogen(Abb. 315). Der Granitſockel iſt durch eine flache Schräge abgewäſſert. Von den kleinen ſpitzbogigen Fenſtern ſaßen je drei an den Langſeiten des Schiffes, je zwei an denen des Chores und vermutlich eins in deſſen Oſtmauer; ſie zeigen, ſoweit noch vorhanden, in ihren Bogenleibungen außen Reſte der alten urſprünglichen Bemalung in Form von abwechſelnden roten und weißen keilförmigen Streifen. Die Kirche hatte vier Spitzbogenportale mit einmal abgeſtuftem Gewände aus Feldſtein von guter Bearbeitung, eins in der Mitte der Weſtſeite, je eins an der Süd⸗ und Nordſeite des Schiffes und eine Prieſtertür an
der Südſeite des Chores.
Über dem Weſtportal
ſitzen ein Rundfenſter
und weiter oberhalb ſeit
lich noch zwei ſchmale
Schlitze. Schiff und Chor
haben gerade Decken. In
der Oſtwand nördlich.
vom Altar iſt noch die Abb. 316. Stöffin. Kirche von Südoſten.
Kunſtdenkm. d. Prov. Brdbg., J. 3. Ruppin.