Teil eines Werkes 
Bd. 1, Teil 3 (1914) Die Kunstdenkmäler des Kreises Ruppin / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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Teſchendorf Vichel. 345

Zwei Glocken. Die große 93 em Durchm., 1773 von J. F. Thiele; die kleine 80 em Durchm., mit ſieben erhabenen frühgotiſchen Majuskeln am Halſe, deren Sinn, abgeſehen von den Initialen Chriſti, nicht ohne weiteres zu erkennen iſt. Sie wurden in den Mantel eingegraben und durch Schnörkel in kindlicher Linienführung verziert. Der Deckel geht mittels Karnieslinie in das lange Feld über.

Tramnitz.

Tramnik, Dorf 9 km nordnordöſtlich von Wuſter­ hauſen . 128 Einw., Landgem. 300, Gutsbez. 496 ha.

Der ſlawiſche Name iſt wohl auf den Stamm tramp zurückzuführen, der im polniſchen Sprachgebiet Sumpf oder Waſſergegend bezeichnet. Laut Urkunde vom 6. Januar 1238 beſtätigen die Markgrafen Johann und Otto, daß ihre Getreuen Johann und Gebhard v. Plote ihr Eigentum über 30 Hufen, super triginta mansis, in Trampitz dem Kloſter Dünemünde in Livland über­laſſen hatten(vgl. Riedel, Codex II, 305; Krabbo, Regeſten der Markgrafen, S. 143). Die kurfürſtlichen Viſitatoren ſtellten 1541 feſt, daß in dem von Brunn auskurierten Dorfe die v. Rohr Patrone waren ebenſo wie noch heute. Um 1800 wohnten in dem 18 bäuerliche und 22 ritterliche Hufen zählenden Dorfe 161 Menſchen.

Ganz kleine ſchlichte Fachwerkkirche, vermutlich men 930: n,. aus der erſten Hälfte des 18. Jahrhunderts, mit vier⸗ a, in der Kirche. eckigem Dachreiter am Weſtende; an den Langſeiten je drei, an der Oſtſeite zwei ſchmale hohe Fenſter. Der Glockenſtuhl von 1725.

Kanzelaltar in ſehr derbem Rokoko.

Zwei Bronzeleuchter(Abb. 326), 50 em hoch, glatt profiliert, von 1710.

Zwei Glocken. Die große 60 em Durchm., die kleine 36 em Durchm., beide 1725 von C. S. Mebert.

Vichel.

Pichel, Dorf 13 km oſtſüdöſtlich von Neuſtadt. 162 Einw., Landgem. 216, Guts bez. 334 ha.

GanzVichil mit Dienſten, Zehnten u. ſ. f. wurde 1478 der Gräfin Anna von Lindow durch ihren Gemahl und ihren Schwager verſchrieben(Geh. Staatsarchiv, Kopie; Riedel, Codex IV , 106). DasGotteshaus zu Vichell wird 1525 erwähnt. In dem laut Kataſter von 1624 nur 141ſ2 Hufen zählenden Dorf waren von 1551