Teil eines Werkes 
Bd. 2, Teil 3 (1912) Die Kunstdenkmäler von Stadt und Dom Brandenburg / unter der Schriftl. des Theodor Goecke bearb. von Paul Eichholz. Mit Einl. von Willy Spatz und Friedrich Solger
Entstehung
Seite
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Domkirche(Innere Ausitattung). 315

Kreisabſchnitte darum enthalten die vier Halbfiguren von Uſia, David, Hiob und Habakuk mit den folgenden Inſchriften: 1.OBliH ILS. SST. GL IH. IPS. VOLWVIT. 2.FODERVNT. MANS. SHS. T. PSD Ss. MEO. 3.NYMOQVID. EHbles. LEVIATHAN. Ho(l zo. 4.CORNUAM. III. MANIBUS. SIS. Die Gewänder der Figuren ſind meiſt quergeſtreift in verſchiedener Muſterung. Die Heiligenſcheine beſtehen aus grüner, blauer oder brauner Seidenſtickerei. Die Farben ſind faſt überall ganz verblichen, im übrigen iſt der Zuſtand der Erhaltung leidlich. Nach den wenigen noch romaniſchen Architekturformen, der Schrift, der Kleidung und Bewaffnung zu urteilen, ent­ſtammt das Leinentuch noch dem? 13. Jahrhundert. Die Zeich nung des Figürlichen iſt z. T. recht unbeholfen, die ſchmückende Wirkung des Ganzen, auf die es ankam, wurde dadurch aber wenig beeinträchtigt. Das Tuch hat vermutlich als Menſadecke für beſondere Gelegenheiten ge­dient. Es wurde im Jahre 1905 unter Benutzung aller vorhan­denen Teile im Kunſtgewerbe­muſeum zu Berlin wiederher­geſtellt. (V 2). Bunte Leinen: ſtickerei des 14. oder 15. Jahrh. von 1,45 m Breite und 2,68 m Länge. Die ganze Fläche wird von einem als Band­geflecht in Paßformen gebildeten Muſter bedeckt, deſſen Felder in kleinem Maßſtabe figürliche Szenen aus dem Leben von zwei Heiligen enthalten, unter denen die Katharina kenntlich iſt. Die etwa 10 em breite Borde des Leinentuches beſteht aus ver; ſchlungenem Aſtwerk. Die Farben ſind zum Teil gut erhalten. (V 3). Ein Antepen­dium mit farbenreicher Seiden­

plattſtichſtickerei unter teilweiſer Abb. 224. Domkirche. Stoffmuſter von einem Stück Verwendung von Gold- und Seidendamaſt(Maßſtab n /3 des Originals).