r—
Dom Brandenburg.
Innenſeite.
Abb. 238. Konventgebäude. Querſchnitt durch den Durchgang im Oſtflügel und durch deſſen Nebenraum.
Sie wurden gleichzeitig mit den neuen Teilungswänden errichtet. Die Decken blieben nach wie vor gerade, auch im
Durchgange. Der ſüdwärts anſchließende erſte ſ;* Raum des Hauſes iſt offenbar in bezug Abb. 267. Konventgebaude, Portal des Oſtflägels auf feinen urſprünglichen Zweck dem im ehemaligen Kloſtergarten, nebſt Kapitellen. Durchgange beigeordnet. Sein Spitzbogenportal am Garten hat anſcheinend durch Verſtümmelung gelitten und iſt wohl
dem benachbarten Durchgangsportal(Abb. 237) ähnlich zu denken. Es iſt indeſſen von einem
ſchmalen, jetzt vermauerten ſpitzbogigen Auslugfenſter begleitet geweſen, wie wir es auch bei dem Eingange zum Nordflügel finden werden, und dadurch ebenfalls als einſtige Eingangshalle oder als Pförtneraufenthalt bezeichnet. Dem hier angeſtellten Pförtner lag vermutlich die nur vom Garten aus zu beſorgende Heizung des unter irdiſchen Ofens ob. In ſeiner Zelle wurde wohl auch das dafür nötige trockene Holz ſowie Gartengerät aller Art aufbewahrt und von den Mönchen mancherlei aus der Hand gelegt, deſſen ſie ſich zu entledigen hatten, ehe fie die! Kirche betraten. Sie hat daher auf der Kreuzgangſeite außer einem vergitterten Sprechfenſter eine kleine Spitzbogentür(Abb. 236); doch auch nach der Bunten Kapelle beſtand früher eine Verbindung.
Der urſprünglich ebenfalls gerade gedeckte Raum erhielt ſpäter, wohl gleich: zeitig mit der darüber liegenden Gerkammer(Treſor, jetzt Inſpektionszimmer), ein Gewölbe, das den Treſor vor Feuersgefahr ſchützte. Als Unterſtützung bezw. Widerlager für dieſe wurde die Mauer am Durchgange zu ſchwach befunden und deshalb durch eine aus zwei faſt halbkreisförmigen Spitzbögen beſtehende Bogenſtellung verſtärkt(Abb. 238). Eine derartige Erklärung des Beſtandes dürfte zuläſſig ſein, obſchon die beiden Tonnen in ihrer jetzigen Ausführung wohl erſt dem 17. Jahrhundert angehören.