Herrschaft Sternberg südlich von der Warthe ausgeschlossen und mit der Nark Brandenburg vereinigt blieb.
selbstverständlich konnten diese fortgesetzten Verpfändungen und Verkäufe, dieser beständige Wechsel der Landesherren nicht von Vorteil für die Entwicklung des märkischen Landes sein, und niemals haben dort so zerrüttete und trostlose Verhältnisse geherrscht, wie zur Zeit der luxemburgischen Markgrafen.
Durch den Schacher, den Jost von Nähren mit der Verpfändung und dem Verkauf von Landesteilen, Besitztiteln, Zöllen und anderen Gerechtsamen trieb, hatten verschiedene adlige Geschlechter und eine Anzahl märkischer Städte eine Nacht erlangt, die der des Landesherrn gleichkam und sie zu unumschränkten Gebietern in ihren Besitztümern machte. Die Folge hiervon war wiederum, daß benachbarte, aufeinander eifersüchtige Besitzer wegen angemaßter Nachtbefugnisse in Streit gerieten, kurzerhand zu den Waffen griffen und durch fortgesetzte Raubzüge das Gebiet des Gegners zu verwüsten und seine Nacht zu brechen suchten. So reihte sich denn in jenen Zeiten Fehde an Fehde, Raubzug an Raubzug, und den größten Schaden erlitten dabei die Bewohner des platten Landes, die der Grausamkeit der feindlichen Horden schutzlos preisgegeben waren, denn die Gegner zogen meist plündernd und zerstörend durch das feindliche Gebiet und vermieden es möglichst, einander im offenen Kampfe gegenüberzutreten oder sich in ihren Burgen und Städten anzugreifen.
Die märkischen Städte suchten sich durch Bündnisse gegen die Übergriffe und Feindseligkeiten der mächtigen Adligen zu schützen, und es gelang ihnen
oft, deren Angriffe und Raubzüge abzuwehren und die feindlichen Söldner zu Paaren zu treiben, und die A d i i g e n wiederum wandten sich, wenn ihre Nacht nicht aus- reickte, um die „Krämerseelen" und „Pfeffersäcke" zu demütigen, an benachbarte Fürsten um Hilfe und Unterstützung. Diese folgten solchem Rufe nur zu gern, und neben den Närkischen vom Adel, wie den Huitzows, putlitz, Bredows, Krachts, Holzendorfs u. a., haben die alten Feinde der Nark, die Magdeburger, Mecklenburger und Pommer», in jener Zeit das märkische Land geplündert und gebrand- schatzt und die Bewohner nach Möglichkeit bedrückt und ausgesogen. Zm südlichen Havellande, in der Zauche und im Teltow hausten die Scharen Johanns von Huitzow und des Erzbischofs von Magdeburg, in der Uckermark und im Barnim die Pommer n und Dietrich von u > tzo w und
im oberen Havellande die Grafen von L i n d o w. Das Forttreiben von Vieh, das Verwüsten der Ucker und Mbstgärten, die Plünderung von Dörfern und Gehöften und die Fortführung bemittelter Bürger und Bauern in die Gefangenscliaft bildeten die Hauptereignisse der damaligen Kriegführung, und in kurzer Zeit waren weite Strecken des märkischen Landes in IVüsteneien verwandelt. Zn jenen unheilvollen Tagen wurden eine Anzahl Dörfer auf dem Barnim und im Teltow derart verheert, daß sie nicht wieder aufgebaut und besiedelt wurden und noch heutzutage als wüste Dorfstellen nur dem Namen nach bekannt sind.
Da Zost von Nähren keine Anstalten traf, um geordnete Verhältnisse in der Nark zu sclxsifen und Land und Bewobner gegen ihre Bedränger zu schützen.