Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1910) Die Geschichte / von Gustav Albrecht ...
Entstehung
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Ihm übertrug er die Mark Brandenburg als einemrechten obersten Verweser und Hauptmann", da er diedie volle und feste Hoffnung" habe, wie er in der an die märkisck^en Stände gerichteten Verleihungsurkunde vom ff. Juli 14 sl. sagt, Friedrich werdeEuch und die gedachte Mark durch seine Einsicht, Kraft und Tüchtigkeit, wenn es Gott will, so zu regieren und- zu verwalten wissen und vermögen, daß Friede und gute Ordnung daraus für Euch und alle Einwohner hervorgehen".

Als Entschädigung für die Verwaltung des Landes gewährte der Kaiser dem Burggrafen eine Summe von s 50 000 ungarischen Gulden, die freilich erst aus den Einkünften der Mark gewonnen werden sollten, und bis Friedrich diese Summe völlig erlangt hatte, sollte er im pfandbesitze der Markgrasschaft bleiben.

Burggraf Friedrich täuschte das Vertrauen seines kaiserlichen Herrn nicht. Durch einsichtsvolles Eingehen auf die Wünsche der Stände und durch leutseliges Wesen verstand er es, sich, namentlich in den Reihen der Städte, schnell viele Anhänger und Freunde zu schaffen, und durch energisches Auftreten wußte er andererseits über­all, mich bei seinen Gegnern, Achtung zu erringen. Gar bald erkannten die Märker, daß Friedrich von Ho henzo Ilern ein ganz anderer Mann war als der Schwächling Jost von Mähren und die von ihm eingesetzten Landeshauptleute, und auf der von Friedrich einberufenen Versammlung der märkischen Landstände in Bran­denburg Ho. Juli l^s2) erschienen außer den Vertretern der märkischen Städte und der geistlichen Stifter auch viele Schloßgesessene vom märkischen Adel und leisteten die verlangte Huldigung. Dadurch bekam der neue Landesherr einen starken Rückhalt für sein ferneres Vorgehen gegen die adligen Geschlechter, die ihm die Huldigung verweigerten, und gegen die Nachbarfürsten, die noch immer hofften, daß sie die in Besitz genommenen Bestandteile der Mark gegen ihn behaupten könnten.

Sobald Friedrich, im Vertrauen auf die Hilfe der eigenen Untertanen und der fränkischen Kriegsvölker, sich stark genug fühlte, um einen Schlag gegen seine Gegner zu führen, trat er den in das Land Löwenberg eingefallenen p o m m e r n h e r z ö g e n entgegen und leistete ihnen bei Kremmen in einem mehrtägigen Gefecht (2ch-^28. Oktober 14 > 2) einen so kräftigen Widerstand, daß die Pommern, zumal sie die erhoffte Unterstützung von seiten des märkischen Adels nicht erhalten hatten, es vorzogen, den Rückzug nach der Uckermark anzutreten. F r i e d r i cki wußte den errungenen Vorteil gut auszunutzen. Durch kluge Ver­handlungen brachte er wiederum einen Teil des märkischen Adels auf seine Seite und schloß dann mit einigen Fürsten, so mit den Herzögen von Sachsen, dem Land­grafen von Thüringen, dein Erzbisclrofe von Magdeburg, den Abten von Zinna und Lelmm und anderen Rittern und Herren, Bündnisse zur Unterstützung im Kampfe mit den widerspenstigen Edelleuten. Nochmals erließ Friedrich an diese eine Auf­forderung zur Huldigung, aber vergebens, und nun eröffnete er im Anfang des Jahres 1414 gegen die Tuitzows und ihre Genossen den Kampf. Die Hauptplätze der Gegenpartei, die Burgen Friesack, Plaue, Golzow und Beuthen, wurden zu gleicher Zeit eingcschlosscn, und sclxm nach kurzer Zeit befanden sich diese in den Händen des Burggrafen und die Anführer des Widerstandes waren unschädlich gemacht.