Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1910) Die Geschichte / von Gustav Albrecht ...
Entstehung
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rung wurde die Nark Brandenburg vor der unter seinem Vorgänger beginnenden Zersplitterung ihrer Nacht bewahrt, und bald zeigte sich in dem Aufblühen des Han­dels, in dem Wohlstände des Landes und in der Erstarkung der Wehrkraft, daß Kurfürst Friedrich den richtigen Weg eingeschlagen hatte, um in der Nark den Grund zu einem festgefügten Staatswesen zu legen.

Schneller als FriedrichII. es erwartet hatte, ging dieser Umschwung zum Segen des Landes vor sich, und gleichzeitig erstarkte auch das Ansehe n und die Nacht des Landesherrn mehr und mehr. Dies benutzte der Kurfürst, um für die Vergrößerung seines Nachtgebiets zu sorgen. Zm Vertrauen auf seine Stel­lung konnte er es wagen, an die Nachbarfürsten mit alten Forderungen betreffs Ein­lösung oder Abtretung der früher zur Nark gehörigen Landgebiete heranzutreten. So erwarb er nach einem glücklichen Kriege gegen die mecklenburgischen Fürsten » 442 im Vertrage zu Wittstock das Land L v cb e n zurück und 1448 durch den Vertrag zu prenzlau das Anrecht auf den Rückfall des Nestteiles der Ucker­mark nach dem Aussterben der herzöge von Pommern-Stettin. Nit dem Erzbischof vonNagdeburg einigte sich Friedrich II. bezüglich des Lehns­vertrages von ssyS in einer Vereinbarung zu Zinna s449 dahin, daß das Land Zerichow und einige benachbarte altmärkische Grte dem Erzstifte gehören sollten, wogegen der Erzbischof allen Lehnsansprüchen auf die Altmark, das Havel­land und die Zauche entsagte und dieBurgplaue endgültig an den Kurfürsten abtrat. Die Bedrängnis des Deutschordens infolge eines Aufstandes in Preußen und die Geldverlegenheit des Hochmeisters benutzte Friedrich, um die von Polen bedrohte Neumark nebst den Landgebieten Driesen, Drainburg und Schivelbein 4454 für f00 000 rheinische Gulden, allerdings unter dem Vorbehalt des Wiederkaufs, zu erwerben und der Nark anzugliedern. Durch diesen klugen Schachzug des Kurfürsten war eine Vereinigung Polens mit Pommern ge­hindert, denn wie ein Keil schob sich die Neumark, dieser östliche Ausläufer des märkischen hohenzollernstaates, zwischen die beiden slawischen Völker.

Zn ähnlicher Weise hatte FriedrichII. sckion vorher versucht, die Verbindung zwischen Polen und Böhmen zu unterbrechen, indem ec von den Herren von Potenz 4448 den pfandbesitz der Lausitz erwarb und dort die Herrschaften Eottbus und Peitz, sowie die Stadt Lübben kaufte, aber er mußte nach einem unglücklichen Kampfe gegen den Böhmenkönig Georg podiebrad der Lausitz entsagen und im Frieden zu Guben (4462) sich mit den herrsebaften Eottbus, Peitz, Teu- pitz, Beerfelde und Groß-Lübben als böhmischen Lehen und mit der Anwartsckxrft auf die Herrschaften Beeskow und Storkow unter böbmiseber Lehns­hoheit begnügen.

Trotz dieses Nißerfolges gegen Böhmen und trotz eines unglücklichen Feld­zugs gegen Pommern, den der Kurfürst zur Behauptung seiner Ansprüche auf die nördliche Uckermark 4468 unternahm und der mit einer Niederlage der Närker endete, kann man die Regierungszeit Friedrichs II- als erfolgreich für die Nark und ihre Bewohner und als günstig für die Landesentwicklung bezeichnen, da ein Teil des früheren markgräslichen Besitzes (die Neumark und Lychen) zurttckerworben