für ihn schickt, ist, etwas Nützliches und Großes für das Wohl feines Staates zu tun; dem muß er seine Eigenliebe und alle feine Neigungen opfern, dazu muß er alle Hilfe, alle bedeutenden Nkänner, die er gewinnen kann, verwenden, mit einem Wort, alles was geeignet ist, sein Streben für das Wohl seiner Untertanen zur Ausführung zu bringen," so hatte Friedrich sich bereits als Aronprinz geäußert, und seine ganze Regierungszeit läßt erkennen, daß er stets bemüht war, diese Worte zu verwirklichen.
Gleich in seinem ersten Regierungsjahre zeigte Friedrich II., daß er in der harten Schule zu Tüstrin gelernt hatte, was die Pflichten eines Herrschers seien. Auf die heiteren Rheinsberger Tage folgten nun Jahre schwerer Arbeit für das Wohl und Gedeihen des Staates, und im Sinne Friedrich Wilhelms I-, allerdings in milderen Formen und von friderizianischem Geiste durchdrungen, wurden alle Regierungshandlungen des neuen Herrschers durchgeführt. Stete Aufmerksamkeit widmete er der Verwaltung der Finanzen, mit Beharrlichkeit sorgte er für die Vermehrung des Heeres, und nachdem er durch die beiden siegreichen Feldzüge in Schlesien den preußischen Staat zu einer Nkilitärmacht ersten Ranges erhoben hatte, benutzte er die nun folgende zehnjährige Friedenszeit, um für den inneren Ausbau des Staates tätig zu sein. Dem Brandenburger Lande wendete Friedrich hierbei seine besondere Fürsorge zu. Er ließ weite Strecken der Mark, so das Oder- und das Warthe- bruch, das Rhin- und das Dossebruch, das Fiener Luch und Teile des havelländischen Luches, urbar machen und besiedelte die gewonnenen Gebiete mit Einwanderern aus dem sächsischen Vogtlands, aus der Pfalz und aus Böhmen, er sorgte für den Anbau nutzbringender Gbst- und Gemüsearten und förderte die Viehzucht und das Berg- und Hüttenwesen; er ließ zu Verkehrs- und Handelszwecken Landstraßen anlegen und Kanäle erbauen, so den Plauer Kanal und den Finowkanal, und gestaltete das Volksschulwesen in ersprießlicher Weise weiter aus. Für die pflege von Wissenschaft und Kunst in der Mark Brandenburg hat Friedrich der Große erheblich mehr getan als sein Vater, der zwar den Wissenschaften und Künsten nicht abgeneigt war, sie aber nur insoweit begünstigte, als sie nützlichen und praktischen Zwecken dienten. Friedrich aber förderte und pflegte sie um ihrer selbst willen und hat namentlich in seinen Residenzstädten Berlin und Potsdam prächtige Bauten errichten und Kunstwerke aufstellen lassen und Institute zur pflege von Wissenschaft und Kunst gegründet.
Auf die segensreichen Friedensjahre folgte die Zeit des Siebenjährigen Krieges (f756—1763), von dessen Schrecknissen auch die Mark Brandenburg verschiedentlich berührt wurde. Der Einfall der mit Österreich verbündeten Schwe - den in die Uckermark P757) wurde zwar erfolgreich zurückgewiesen und auch der in demselben Jahre unternommene Streifzug des Kroatengenerals Ha dick nach Berlin verursachte außer der Brandschatzung der Hauptstadt der Mark keine allzu schweren Schädigungen, dagegen hatte die Neumark bei einem Einfalle derRussen im Jahre f75st alle Greuel des Krieges zu ertragen. Tüstrin wurde damals durch ein Bombardement in Asche gelegt, und auch, nachdem Friedrich der Große in der blutigen Schlacht bei Zornd o rf (25. August f75st) die Russen