zucht sehr geeignete Landschaft gewonnen worden, in der Hs neue Ortschaften erbaut und über 1 250 Familien angefiedelt wurden. Die Bevölkerung der Provinz Brandenburg- deren Flächeninhalt (HO 030 tzüm) der gleiche wie beim Tode des Großen Kurfürsten war, hatte sich unter der Regierung Friedrichs des Großen, trotz der Verluste in den langjährigen Kriegen, auf über eine Million Beelen vermehrt, die der Hauptstadt Berlin auf 147 000 Köpfe.
Für den Nachfolger Friedrichs II- war es eine schwierige Aufgabe, den jungen emporstrebenden Staat im Geiste des großen Königs und mit gleicher Würde und Energie weiterzuleiten, aber Friedrich Wilhelm H. (s786—s7ß7) bemühte sich, den an ihn gestellten Anforderungen gerecht zu werden, und es wären ihm bei seiner Befähigung auch größere Erfolge beschieden gewesen, wenn er bessere Ratgeber als die haugwitz, Wöllner und Bischoffswerder gehabt hätte. Trotz mancher Unstimmigkeiten und Fehler in seinen Regierungshandlungen kann man den meisten von ihnen die Absicht, zum Wohls seiner Untertanen zu wirken, nicht absprechen, und auch die Mark Brandenburg und die beiden Residenzstädte Berlin und Potsdam haben unter der Regierung dieses Königs viele Verbesserungen auf dem Gebiete der Verwaltung und Landeskultur, des Handels, der Industrie und des Verkehrs, des Schulwesens, der Wissenschaft und der Kunst erfahren. Friedrich Wil- belm II. gab dafür sogar größere Summen aus als sein Vorgänger, aber da er die Umsicht und das Verwaltungstalent Friedrichs des Großen nicht besaß, so wurden durch die Freigebigkeit des Königs und durch die erheblichen Kriegskosten gegen Frankreich und Polen nicht nur die Einkünfte des Staates aufgebraucht und der reiche Schatz, den Friedrich hinterlassen hatte, erschöpft, sondern Friedrich Wilhelm mußte auch schließlich seine Zuflucht zu mannigfachen Steuern nehmen. Brandenburg, das gleichfalls eine starke Steuerlast zu tragen hatte, hat unter Friedrich Wilhelm II. keinen Zuwachs an Land erhalten, dagegen stieg die Zahl der Bevölkerung dort auf 1 500 000 Seelen, und diese märkische Bevölkerung lebte vielfach in ganz günstigen Verhältnissen, so daß die wiederholten Ansprüche des Staates in finanzieller Beziehung in der Mark im allgemeinen nicht allzuschwer empfunden wurden.
Auch unter dem Nachfolger Friedrich Wilhelms II-, seinem Sohne Fried- ri ch Wilhelm III. H797—f8H0), war dem märkischen Lande anfangs eine Zeit ruhiger und friedlicher Entwicklung beschieden, aber bald stiegen am politischen Horizont schwarze Wolken auf, die Ausstrahlungen der französischen Revolution machten sich bemerkbar, ein neues Jahrhundert brach an und eine Zeit der Unruhe begann. Preußen wurde durch die Anmaßungen und Übergriffe Napoleons I- zum Kriege gezwungen. König Friedrich Wilhelm III- mußte schließlich zum Schwerte greifen, und hoffnungsfreudig zogen auch die Märker mit den alten Kriegern Friedrichs des Großen ins Feld, um den Franzmann die Schärfe des preußischen Schwertes fühlen zu lassen, aber auf den Schlachtfeldern von Zena und Auerstädt (1806) unterlag das sieggewohnte friderizianische Heer dem Anstürme der französischen Legionen. Ungehindert überfluteten die Truppen Napoleons nun das offene Land, auch die Mark Brandenburg, und am 27. Oktober 1,806 hielt der Kaiser der Franzosen seinen