Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1910) Die Geschichte / von Gustav Albrecht ...
Entstehung
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um fast eine Million, durch den inneren um nicht viel mehr als eine halbe zuge­nommen.

Indessen läßt sich nicht verkennen, wenn man größere Zeitabschnitte, wie etwa drei Jahrfünfts, zusammenfaßt, daß sich die Bedeutung der Zuwanderung in neuerer Zeit vermindert hat: Zwischen 1860 und 1875 war der Zuzugsüberschuß viermal so groß wie der Geburtenüberschuß, in der folgenden fünfzehnjährigen Periode erhält sich zwar sein Übergewicht, er ist aber nur noch doppelt so groß, in dem Zeitraum von I890 bis 1YOä ist dagegen der Geburtenüberschuß größer als der Mehrzuzug.

Die Bevölkerung nach dem Geschlechts.

Wie das weibliche Geschlecht im ganzen Staate in der Mehrheit ist, so auch in der Provinz Brandenburg, wo es bei der Volkszählung von 1905 das männliche um 73 780, das sind 4,27 %, üb ertraf. Im Regierungsbezirke Frankfurt sind die Frauen in allen Meisen zahlreicher, mit Ausnahme von Calau, in welchem sich die stärkere Vertretung der männlichen Einwohner wohl aus dem wichtigsten Industrie­zweige (Bergbau), der fast ausschließlich Männerarbeit in Anspruch nimmt, erklärt. Im Regierungsbezirk Potsdam haben aber die Männer in mehreren Meisen das Übergewicht, auch wenn man diejenigen unberücksichtigt läßt, in denen sie ihre Über­legenheit einem größeren Militärbestande verdanken, wie in Prenzlau, Jüterbog- Luckenwalde, Potsdam, Spandau, Brandenburg. So haben einen zum Teil aller­dings nur kleinen Männerüberschuß Templin, Niederbarnim, Lichtenberg, Ost- und Westhavelland. Der Frauenüberschuß war am stärksten in Charlottenburg und Schöneberg, beide wohlhabende Städte mit zahlreichen Dienstboten.

In der Stadt Berlin wurde der Anteil der Frauen, die in der Zivilbevölke­rung von jeher überwogen, bis in die siebziger Jahre hauptsächlich durch das Militär etwas unter den der Männer herabgedrückt. Seit 1,876 haben sie aber auch in der ganzen Bevölkerung einen Vorsprung, und zwar von der Zählung des Jahres 1880 bis zu der von 18ß5 in steigendem Maße: auf 1000 Männer kamen 1880 1068, 1895 110-s Frauen; in den folgenden Jahren hat er sich allmählich wieder abge­schwächt, so daß 1905 der Überschuß nur 70 auf 1000 Männer betrug, doch ist auch dieser noch hoch, da er sich in der ganzen Monarchie (ohne Berlin) nur auf 24 stellte.

Die Bevölkerung nach dem Alter.

Die amtliche preußische Statistik unterscheidet in den veröffentlichten Volks- zählungstabellen die Bevölkerung der Kreise nach den Altersabschnitten 0 bis 1 Jahr, 1 bis 6 Jahr, 6 bis 12, 12 bis Ich 14! bis 18, 18 bis 20, 20 bis 50, 50 bis 70 und über 70 Jahr. Diese Einteilung hat den Nachteil, daß die Perioden von sehr verschiedener zeitlicher Länge sind, wodurch ihre Vergleichbarkeit unter sich beein­trächtigt wird, und daß in manchen ein zu langer Zeitraum zusammengefaßt wird, so daß die in ihnen vorhandenen, oft sehr großen Unterschiede der kleineren vollständig verschwinden, wie dies namentlich in der Gruppe 20 bis 50 Jahr