Schlieben, auf die Müggelberge, vor allem aber auf den S chloßberg bei Burg im Spreewald verlegt — für diese Annahme hat sich auch Rudolf Virchow ausgesprochen. Endlich hat auch die hochragende Auppe des Harlunger oder Marienberges bei Brandenburg, dessen Stadtname durch die Wil- kinasage von Jarl Iron aus der Zeit der Völkerwanderung bezeugt wird, stets als vorwendische Kultstätte gegolten.
Die gleiche Rolle wie diesen öhen weisen nun ausgezeichnete Forscher, wie Robert Behla,1) auch den sogenanntenn „Burgwällen " oder Rundwälle zu, die, in der Mark vielfach „Schwedenschanzen", „Schloßberge" und ähnlich ge' nannt, sich hier noch heute großer Verbreitung erfreuen; zählt doch das Behlasche Verzeichnis in unserer Provinz 220 Rundwälle auf, von denen ein Teil allerdings bereits zerstört ist. Einer bestimmten Epoche lassen sie sich von vornherein nicht zu
weisen, aber daß sehr viele, und wahrscheinlich die meisten von ihnen, vorwendischen Ursprungs sind, steht fest; werden slawische Funde gemacht, so erklären sie sich diese gewiß oft aus späterer Wiederbenutzung eines vorwendischen Walles durch die Menden. Sakraler Tharakter wird im besonderen den Mallen am Wandlitzsee unfern Bernau, dem auf natürlicher Bergkuppe belegenen Burgwall von Anobloch im Osthavelland, vor allem aber dem vielbeschriebenen schon erwähnten Schloßberg von Burg zugewiesen,2) einem gewaltigen Erdwerk von etwa 200 in Breite und doppelter Länge.
Bei einigen der genannten Örtlichkeiten ist es das Vorkommen von sogenannten „Nä pfchensteinen ", die ihre sakrale Bedeutung wahrscheinlich gemacht haben; denn diese hat man schon früh mit uralten gottesdienstlichen Bräuchen in Beziehung gesetzt. Es sind Blöcke von teilweis gewaltiger Größe mit oft zahl-
1) Behla: Die vorgeschichtlichen Rundwälle im östlichen Deutschland (Berlin 1888).
2) vgl. besonders w. v. Schulenburg „Der Schloßberg zu Burg an der Spree" (Zeitschrift für Ethnologie XII, 2Z?ff.).
Abb. 1. Schloßberg von Burg.
(Nach v. Schulenburg.)
Abb. 2. Bronzener Kultwagen aus Burg im Spreewald.
(Original im Märkischen Provinzial-Museum.)