Altenbergen bei Köln Brüder in sein wendisches Dorf Zinna, wo er ihnen einen kleinen Wald- und Sumpfbezirk an der Nuthe übergab. Kurz danach durch einen Einfall der Barnimwenden zerstört, wollte sich die Siedelung zunächst nicht recht entwickeln, bis ihr um 1220 Papst und Bischöfe energisch vorwärts halfen. Inzwischen hatte Zinna bereits einen zisterziensischen Nachbar und Nebenbuhler in Lehnin erhalten, der dritten und bedeutendsten brandenburgischen Zisterzienserstiftung des 12. Jahrhunderts. Markgraf Otto I. von Brandenburg hatte 180 Mönche aus dem Mutterkloster Sittichenbach nach dem „Hirschberge" — Jelenin — in wildes Wald- und Sumpfgebiet berufen, sie mit den benachbarten Dörfern beschenkt und ihnen damit das ganz besondere Wohlwollen des Fürstenhauses dauernd gesichert. Im folgenden Jahrhundert erfuhr die Reihe der Zisterziensergründungen noch einmal eine Fortsetzung. Doch Klöster in Neudeutschland selbst waren es bereits, die zu diesen jüngeren Niederlassungen in das Verhältnis von „Mutterklöstern" traten. Lehniner Mönche wurden in das Erbe der prämonstratenser von Parstein eingesetzt, und ihnen 1256 zugleich 200 Hufen in der uckermärkischen Seenlandschaft zwischen Oderberg, Angermünde, Joachimstal und Stolpe eingeräumt. Auf einer Insel im Parsteiner See sollte das neue Tochterkloster „Mariensee" erstehen, ward aber um 1270 nach Chorin verlegt, wo nun die Zisterzienserkirche als glänzendste Schöpfung märkischer Ziegelbaukunst emporwuchs. Das Lehniner Kloster gründete auch gegen Schluß des Jahrhunderts Himmelpfort als Tochter, und zur nämlichen Zeit — um 1300 — empfing die Neumark ihre Zisterzienserniederlassungede n Marienwal bei Arnswalde und Himmelstädt. Das schon aus dem 12. Jahrhundert stammende pommersche Kloster Kolbaz vollzog hier die Gründung, wie denn seine großartige Tätigkeit überhaupt vorzüglich der Neumark gegolten hat. Endlich gelangte der Orden auch an die märkischen Grenzen der Niederlausitz, als Markgraf Heinrich der Erlauchte von Meißen in sunipfigem Sandgebiet beim ehemaligen Dorfe Starzedel das Kloster Zelle stiftete, das sich dann jZZH hart daneben als „Neuzelle" eine dauernde Niederlassung schuf.
Auf allen diesen Stätten entfalteten nun die Zisterzienser emsigste Kultur- tätigkei 1, während geistige Arbeit dem Orden zwar nicht fremd war, aber unbedingt zurücktrat. Mit wunderbarem Scharfblick verstanden die Brüder alsbald in ihrer neuen Heimat den Boden zu beurteilen, entschieden, was Waldland verbleiben, was durch Axt und schlug dem Acker zu gewinnen, was als Wiese zu verwenden sei. Die Höhen der Berge blieben waldbedeckt, um Überschwemmungen zu verhüten und die Quellen zu speisen. Mit ihren mangelhaften Ackergeräten hatten die Wenden nur den leichten, wenig ergiebigen Loden bearbeitet; jetzt ward gerade das schwere Land in Kultur genommen und lieferte die reichsten Kornerträge. Wohl alle märkischen Zisterzienserklöster besaßen deshalb später in den größeren Nachbarstädten eigene Häuser mit Speichern für den Verkauf: Zinna in Jüterbog, Treuen- brietzen und Berlin, Lehnin in Brandenburg und Berlin, Chorin in Prenzlau, Dobrilugk in Luckau usw. Auch die Viehzucht erfreute sich gewissenhafter Pflege, und Dobrilugk trieb z. B. auf seinen Besitzungen an der Elbe genau so Pferdezucht wie heute der preußische Staat in seinem dortigen Graditzer Gestüt.