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im 19. Jahrhundert fiel vollends eine Fessel nach der anderen. Unter Ausschluß früherer Ansprüche fiel die oberhirtliche Aufsicht über die Katholiken an den Fürstbischof von Breslau, als dessen bevollmächtigter Delegat der Propst zu cht. Hedwig eintrat. Der moderne Bevölkerungsaustausch und besonders der Zuzug nach der Nketropole Berlin hat namentlich inr letzten Halbjahrhundert die Organisation des Katholizismus derart gefestigt und ausgebreitet, daß heut die ganze Provinz mit einem Netz von Pfarreien überspannt ist. Es bestehe,?) die Archipresbvte- rate Berlin, Tharlottenburg, Rixdorf, Frankfurt a. O., Potsdam und Wittenberge mit insgesamt 67 Pfarrämtern, wobei Berlin mit 14 pfarrbezirken den Löwenanteil für sich nimmt. Berechnete man beim Regierungsantritt Friedrichs des Großen die märkischen Katholiken auf > der Bevölkerung, so standen 1.852:
im Frankfurter Regierungsbezirk 10 670 Katholiken neben 894 877 Evangelischen, im Potsdamer „ (außer Berlin) 6924 „ „ 87 l 205 „
Dagegen zählte man 1905:
im Frankfurter Regierungsbezirk 58 774 „ „ 1 >34 54 l „
im Potsdamer „ (außer Berlin) I7 > 825 „ „ 2 >03 866 „
Die Zahl der Katholiken hatte sich also in rund fünfzig Jahren im Bezirk Potsdam um das Fünfundzwanzigfache, im Regierungsbezirk Frankfurt um das Fünfeinhalbfache vermehrt.
Vollends besitzt Berlin eine katholische Bevölkerung, die in Deutschland an Zahl nur von derjenigen Wiens, Ntünchens und Eölns übertroffen wird. Ihr Wachstum ergibt sich aus folgender Tafel:
Katholiken in Berlin:
Im Jahre
18s7:
6 157
1852:
17 477
1861:
28 150
1867:
40 922
,/
I89O:
135 407
1900:
187 848
//
1905:
222 782
Nach Hundertteilen berechnet, betrug der Anteil der Katholiken an der Bevölkerung Berlins:
1816:
3,44 v. H.
X
1871:
6,23 ,, „
1900:
9,98 „ „
1905:
10,97 .,
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