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fürst auf Grund eines von Memhardt entworfenen planes 167s mit erweiterten Straßen wieder aufbauen.
Die Kosten für alle diese Verbesserungen aufzubringen war möglich, nachdem man den Unterhalt der „Soldateska" auf einer neuen Steuer, der A k z iche. , basiert hatte, de ren Einfübruna ein Kauptverdienst des Großen Kurfürsten war^ Die schlechteste Art der Besteuerung (moäus «loterriinuch, so hatte ini Jahre 167s der Berliner Bürgermeister Michael Aarlang den Schoß genannt. Die allgemeine Stimmung in der niederen Bürgerschaft, so zum Beispiel unter den Gilden von Stendal, war für die Ersetzung dieser Steuer durch die „Generalmittel", wie man damals in dem Musterland Holland eine allgemeine Konsumtionssteuer auf Bodenerzeugnisse und Kaufmannsware nannte?) Nun war freilich in den Ritterschaft durchaus, keine Beg eisterung für die „entdeckte Goldgrube in der Akzise" vorhanden, „Schelme, Hundsfotten und Ignoranten," so nannte der Soldatenkönig später diejenigen, die gegen die Akzise gesprochen. Der Protest der Rittersch aft gegen Einführung der Akzise auf dem Lande war wirkungsvoll. In den Dörfern und manchen Mediatstädten verblieb es bei der Kontribution. Doch in der überwiegenden Mehrzahl der Städte hielt nach mancherlei tastenden Versuchen und Überwindung mancher Schwierigkeiten, — so entbrannte in Frankfurt ein heftiger Streit zwischen Rat und Kaufmannschaft über Festsetzung des Tarifs für die Transitgüter —, die Akzise um 1680 ihren siegreichen Einzug?) Einige Sätze aus der Akziseordnung vom 15. April 1667, von der der Frankfurter Rat meinte, sie wäre „daß einige Mittel die uAoni sirouäe Bürgerschaft bei der Stadt zu erhalten", mögen hier Platz finden?)
„In allen und jeden Städten der chur- und Mark Brandenburg soll und unter denen auch bischöflichen, Ambts- und Ritterschaft-Städten, insonderheit auch zu Storckow und Beesekow, imgleichen so viel das Brauen betrifft, in allen Braukrügen und Braustellen, die sich des Bierverkaufs in Tlöstern, Freiheiten, Vorstädten, Dörfern und Flecken anmassen, von allen nachspezificirten Tonsumptibilien das darbei verzeichnete Geld gegeben werden:
Eingebrauene sd. h. eigen gebraute) Biere: von 3 Säcken 3 Thaler ,, 1 Sack 1 ,,
„ 1 Scheffel, da scheffelweise zu brauen zulässig, 2 Gr.
Frembde Biere?)
von st Dreitonnenfaß 1 Thaler 12 Gr. von der Tonne 12 „
st Urkunden und Aktenstücke zur Geschichte des Kurfürsten Friedrich Wilhelm, X, 500 f., 580.
st vgl. Rachel, Brandenb.-Preuß. Forschungen XXII, ssh.
st Mylius, Lorpus Oonst. lVIsrcü. IV, z, Sp. dtf.; über Frankfurt vgl. Akten des Geh. Staatsarchivs Rep. 2t; Abdruck der Drdnung bei W. Altmann, Ausgewählte Urkunden zur Brandenb.-Preuß. Geschichte (I, S8).
st Das Jerbster Bier war besonders beliebt.