Je mehr die Veränderung der Wirtschaftsmethoden auf Ausbreitung des Geldlohns hindrängte und zugleich die Leutenot dem Insten die Gestellung des Scharwerkers erschwerte, desto mehr wurde der Arbeitsvertrag die vorherrschende Horm der Landarbeit. Das bedeutete für einen großen Teil der Landarbeiter den Verlust der Ansässigkeit überhaupt und die Abwanderung aus der Heimat. Das Überangebot völlig proletarischer Wanderarbeiter aus dem Vsten und dem Auslands begann den Markt zu drücken und dem Hortgange der Produktion die'Stabilität zu rauben. Die beiden märkischen Regierungsbezirke standen nach Th. von der Goltz' Bericht an den Kongreß Deutscher Landwirte )875, Potsdam mit »4,3, Frankfurt mit ) ),h Sgr. Durchschnittstagelohn, unter den 32 preußischen Bezirken an )5. bzw. 24. Stelle. Wenig günstigere Resultate hatte Max Webers Untersuchung über die Verhältnisse der Landarbeiter im ostelbischen Deutschland 4898 für Brandenburg. Unter den Durchschnittslöhnen erscheinen hier die der Umgebung Berlins mit 4 , 74 , für Hrauen 4/04 Mk. als Maximum, die der Niederlausitz mit 4,47, für Hrauen 0,69 Mark als Minimum; für Saisonlöhne bezeichnen die Beträge von 2,32 Mk. in den Nordkreisen des Potsdamer Bezirks und für Hrauen 1,36 Mk. in der Umgebung Berlins die obere Grenze, die Zahlen 4,30 Mk. in den Kreisen Jüterbog und Belzig und für Hrauen 0,50 Mk. in Züllichau und Trossen die untere Grenze. Daß die Tagelöhne im letzten Drittel des vorigen Jahrhunderts nicht in allen märkischen Landschaften eine Steigerung erfuhren, sondern vielfach sanken, erkennt man aus den folgenden Zusammenstellungen (verstanden ist dauernde bzw. zeitweise Beschäftigung, Löhne bei freier Beköstigung sind eingeklammert):
Kreis Lebus o,60, Ernte 0,75
1873 Sommer 1,50 so, 75 bzw. 0,874 Winter 1,10 bzw. o ,87 so,50)
I 892 Sommer 1,25—1,30 bzw. 1,30—2 Winter 1—1,30 bzw. 1—1,25
Ureis prenzlau Ureis Gberbarnim
I8-19 Sommer 1, Winter 0,75
1873 Sommer 2,22 bzw. 2,-13 si ,38 bzw. 1,62) 1873 Sommer 1,56 bzw. 2,20sl,06 bzw. 1,5-1)
Winter 0,97 bzw. 1,12 so,69 bzw. 0,74) ^ Winter 1,0-1 bzw. i,i 3 so ,72 bzw.0,73)
I892 Sommer 1,50, Winter 1 ^ I892 Sommer 2,10 ) 1 , 50 ), Winter 1,20 so,70) ^
Die durchschnittlichen Iahreslöhne des Gesindes erhöhten sich natürlich in derselben Zeit fast überall, weil es hier keine Konkurrenz von Fremden gab (die Berechnungen sind für beköstigte ledige Knechte):
Ureis Königsberg Ureis Lebus
1873
138
1873
135—
150
1892
150
"
1892
135—
183 „
Kreis Prenzlau
Kreis
Vberbar
nim
18-19
90
1873
132—192
„
1873
98—
155
1892
180
1892
150—
180 „
Brandenburgische Landeskunde. Bd. II. 20
Kreis Soldin 1873 Sommer u. Winter 1,33 -/k 1892 Sommer 1,75—2, Winter 1 — 1 ,30