Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1910) Die Geschichte / von Gustav Albrecht ...
Entstehung
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305
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Je mehr die Veränderung der Wirtschaftsmethoden auf Ausbreitung des Geldlohns hindrängte und zugleich die Leutenot dem Insten die Gestellung des Scharwerkers er­schwerte, desto mehr wurde der Arbeitsvertrag die vorherrschende Horm der Land­arbeit. Das bedeutete für einen großen Teil der Landarbeiter den Verlust der An­sässigkeit überhaupt und die Abwanderung aus der Heimat. Das Überangebot völlig proletarischer Wanderarbeiter aus dem Vsten und dem Auslands begann den Markt zu drücken und dem Hortgange der Produktion die'Stabilität zu rauben. Die beiden märkischen Regierungsbezirke standen nach Th. von der Goltz' Bericht an den Kongreß Deutscher Landwirte )875, Potsdam mit »4,3, Frankfurt mit ) ),h Sgr. Durchschnittstagelohn, unter den 32 preußischen Bezirken an )5. bzw. 24. Stelle. Wenig günstigere Resultate hatte Max Webers Untersuchung über die Verhält­nisse der Landarbeiter im ostelbischen Deutschland 4898 für Brandenburg. Unter den Durchschnittslöhnen erscheinen hier die der Umgebung Berlins mit 4 , 74 , für Hrauen 4/04 Mk. als Maximum, die der Niederlausitz mit 4,47, für Hrauen 0,69 Mark als Minimum; für Saisonlöhne bezeichnen die Beträge von 2,32 Mk. in den Nordkreisen des Potsdamer Bezirks und für Hrauen 1,36 Mk. in der Umgebung Berlins die obere Grenze, die Zahlen 4,30 Mk. in den Kreisen Jüterbog und Belzig und für Hrauen 0,50 Mk. in Züllichau und Trossen die untere Grenze. Daß die Tage­löhne im letzten Drittel des vorigen Jahrhunderts nicht in allen märkischen Land­schaften eine Steigerung erfuhren, sondern vielfach sanken, erkennt man aus den folgenden Zusammenstellungen (verstanden ist dauernde bzw. zeitweise Beschäftigung, Löhne bei freier Beköstigung sind eingeklammert):

Kreis Lebus o,60, Ernte 0,75

1873 Sommer 1,50 so, 75 bzw. 0,874 Winter 1,10 bzw. o ,87 so,50)

I 892 Sommer 1,251,30 bzw. 1,302 Winter 11,30 bzw. 11,25

Ureis prenzlau Ureis Gberbarnim

I8-19 Sommer 1, Winter 0,75

1873 Sommer 2,22 bzw. 2,-13 si ,38 bzw. 1,62) 1873 Sommer 1,56 bzw. 2,20sl,06 bzw. 1,5-1)

Winter 0,97 bzw. 1,12 so,69 bzw. 0,74) ^ Winter 1,0-1 bzw. i,i 3 so ,72 bzw.0,73)

I892 Sommer 1,50, Winter 1 ^ I892 Sommer 2,10 ) 1 , 50 ), Winter 1,20 so,70) ^

Die durchschnittlichen Iahreslöhne des Gesindes erhöhten sich natürlich in der­selben Zeit fast überall, weil es hier keine Konkurrenz von Fremden gab (die Be­rechnungen sind für beköstigte ledige Knechte):

Ureis Königsberg Ureis Lebus

1873

138

1873

135

150

1892

150

"

1892

135

183

Kreis Prenzlau

Kreis

Vberbar

nim

18-19

90

1873

132192

1873

98

155

1892

180

1892

150

180

Brandenburgische Landeskunde. Bd. II. 20

Kreis Soldin 1873 Sommer u. Winter 1,33 -/k 1892 Sommer 1,752, Winter 1 1 ,30