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über Häufigkeit des j)flügens und „Egdens" je nach Acker und Frucht — „einjährige" Bebauung soll abgeschafft werden —, maßvolle, gut unterzupflügende Düngung nur der brachen Winterfelder, Bestellung hoher Miesen mit Hafer, spanischem Ales und Esparsette; das wichtigste ist die volle Inanspruchnahme der staatlichen Kontrolle: Eine Liste der guten und schlechten Wirte soll eingereicht werden.) Darauf batte es der König selbst abgesehen, wenn er in seiner späteren Regierung wieder und wieder seinen Beamten die „englischen" Wirtschaftsmethoden zur Beherzigung vorhielt. Neben den gewissen Vorteilen für die Viehzucht hatte ja die zeitweilige Kultur der Felder als „artifizieller Wiesen" auch die heilsamsten direkten Wirkungen auf den Ackerbau selbst, indem sie eine ausgebreitete anorganische Düngung ermöglichte: Die Lupine ist damals noch ausschließlich zum Knterpflügen als Gründünger gebaut worden. Diese Veränderungen legten dann wieder nahe, auf den Boden überhaupt mehr Sorgfalt zu wenden und dabei auch über die Mittel des eigenen Betriebes hinauszugehen: Ls ist kein Zufall, daß das Gipsen der Felder zuerst durch den Kleebau popularisiert wurde. Die Anknüpfung der friderizianischen an die vorgeschrittenere englische Landwirtschaft blieb nicht ideell. Wiederholt haben englische Landwirte im königlichen Dienste auf märkischem Lande gearbeitet. Auf der Domäne Gütergotz sollte zuerst Wilson die englische Kultur der Futterkräuter und Hackfrüchte versuchen; er hatte Mißerfolg und wurde nach einem Jahr wieder entlassen. Ein Landsmann von ihm, Brown, bewirtschaftete dann das Amt Mühlenbeck bei Berlin zu solcher Zufriedenheit des Königs, daß ihm bald ein anderes, Schönhausen, dazu überwiesen wurde?) Daß der König nicht die Mannigfaltigkeit der Kulturen schlechthin fördern wollte, sondern als Hauptaufgabe des Ackerbaus den damaligen Verhältnissen gemäß,die Ernährung des Landes durch den Körnerbau ansah, geht aus seinem Verhalten gegen den Flachsbau hervor. Im Jahre 1777 ergab sich, daß zum ersten Male die kurmärkischen Ernten hinter dem Erfordernis der heimischen Leinenindustrie zurückgeblieben waren. Die Kammer brachte, angeregt Lurch die schlesischen Agrarverhältnisse, eine Herabsetzung der ländlichen Tagelöhne in Vorschlag, das werde die Kultur in Aufnahme bringen. Das wurde vom Generaldirektorium rundweg abgelehnt und dazu erklärt: „Überdem haben Se. Königliche Majestät den Überschlag von dem Flachs- und Lein-Gewinnst nur aus Euriosilaet wissen wollen, nicht aber in der Absicht gefordert, daß der Anbau davon hier verstärket werden soll: denn die Thurmark hat Weitzen, Roggen und Getreide nötig, das fehlet hier noch sehr viel, und darauf muß die Kammer ihre Intensität richten, um den Getreide-Anbau so viel möglich zu vermehren und zu verstärken." Auch ohne Eingriffe der Verwaltung machte -er märkische Flachsbau im späteren 18. Jahrhundert gute Fortschritte:
Jahre.
1766/7
1775/6
1785/6
1795/6
1799/1800
Aussaat Wispel .... Gewinn in Steinen Flachs
1036
1310
15H0
1701
1788
und Werg.
9 Goltz a. a. V. I HS3.
131758
187660
267276
28^37
3H2218