Für die gesamte Ernte am Ende des Jahrhunderts fand Krug nach Abzug der Aussaat einen Wert von f 522 IH2 Talern?)
Nicht minder wichtig in kleinerem Maßstabe war der Antrieb, den der Mer- kantilismus einem anderen Zweige der Bodenkultur erteilte. Der märkische Tabakbau konnte sich während des s8. Jahrhunderts in seinen besten Erzeugnissen mit dem vornehmsten deutschen überhaupt, dem Kleviscken und Pfälzer, wohl messen. Waren doch die Niederungen des Cder- und Elbgebietes hervorragendes Tabäkland, hotten ihn doch hier seit 1680 pfälzische, dort seit f686 französische Refugiss zur Blüte gebracht unter der eingreifendsten staatlichen Protektion für die verarbeitende Industrie. Von Friedrich dem Großen erhielt der große Berliner Themiker F. <L. Achard die erste Anstellung als wissenschaftlicher Berater des Tabakbaus. Derselbe König freilich hat diesen Erwerb mehr als einen anderen der bedenklichen fiskalischen Behandlung durch die Regie unterzogen. Seine Generaladministration zentralisierte nicht nur die Fabrikation für den Verkauf in der Berliner Manufaktur, sondern diktierte auch die Einkaufspreise der Blätter, und erst durch diese Monopoltaren, wovon auch noch der Zwischenhandel leben mußte, wurde sie in den Stand gesetzt, ihren großen Schleuderabsatz nach Polen und Sachsen zu betreiben. Der brandenburgische Tabakbau war weit genug, um diese schwere Zeit glücklich durchzumachen. Er besteht noch heute in der alten Verteilung hauptsächlich auf die Uckermark, wo der Prenzlauer Steuerbezirk syOO von insgesamt 22?0 brandenburgischen Hektar Tabakland umfaßt. Der frühere Hauptherstellungsort Vierraden freilich hat mit der Epoche des Eisenbahnverkehrs seine Bedeutung an seine alte Nebenbuhlerin Schwedt abtreten müssen. .Mit dem unmittelbaren Nutzen der Bodenverwertung trug die Tabakkultur in der Periode der ersten Ackerbaureformen noch einen ebenso erheblichen indirekten. Der Tabak war ein Glied in der Reihe der Kulturpflanzen, die damals erst auf den Brachen, darauf im regelmäßigen Wechsel der Ackerschläge die Wirtschaftsintensität heben und den Boden regenerieren halfen. Gleichzeitige Beobachter rühmen die Reinigung des Bodens von Quecken und Disteln durch die Tabakpflanzung; sie sei geradezu als Anfang der Urbarmachung zu empfehlen?)
Der Kampf gegen die kulturschädlichen Tiere wurde zuerst von Friedrich Wilhelm I. in den gewohnten bevormundenden Formen des Absolutismus ausgenommen. Als Belege für die befohlene Ausrottung sollten jährlich von der Hufe 30 Paar Hamsterpfoten, vom Bauern 6, vom Kossäten 8 und von jeder sonstigen Landwirtschaftsperson 6 Sperlingsköpse eingeliefert werden. Ähnlich wurde gegen die seit den dreißiger Jahren häufigen Heuschreckenplagen die private Tätigkeit aufgerufen.
Die Reformgedanken des späteren f8. Jahrhunderts zu verarbeiten und zu befestigen, hat die Landwirtschaft die ganze erste Hälfte des folgenden gebraucht. In den Grenzen einer solchen Digestion blieb, theoretisch betrachtet, das Werk Albrecht Thaers, dessen berühmte Lehrtätigkeit zu Möglin auf dem Gebiete der Vieh-
tz Lehre 25sff., die Statistik aus R. S. Rödenbeck, Beiträge zur Bereicherung und Erläuterung der Lebensbeschreibungen Friedrich Wilhelms I. und Friedrichs des Großen II. Berlin t«38, S. ZLy.
2) Büsching, Reise nach Rekahn, S. sff.