Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1910) Die Geschichte / von Gustav Albrecht ...
Entstehung
Seite
326
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526

Aurmark

Neumark

1785

590 556

176 706

1791

4111288

187 602

1796

435 5441

200 348

1801

454 555

209 214

Dm 19- Jahrhundert wurde vor allem die Fütterung bei dieser kostbarsten Viehgattung am sorgsamsten vervollkommnet. Mit seiner Sommerstallfütterung begründete schon Thaer die vollständige Entbehrlichkeit der Weide, und später kam auch hier die Chemie mit der Kraftfutterindustrie dem Feldbau sehr zu Hilfe. Die Kreuzungszucht wurde in der Mark naturgemäß weniger mit Schweizer Höhen­rindern als mit den nordwestdeutschen Tieflandschlägen fortgesetzt, neuerdings auch viel mit englischen Shorthorns. Die Hauptsache der neuen Entwicklung aber lag in keinem von dieser! Stücken; es ist die Spaltung der Rinderzucht für die mannig­faltigen, früher zugleich von ihr erstrebten Zwecke. Das war auch in den modernen Zuchttheorien der Nathusius und Settegast der wesentliche Sinn, daß trotz aller Konstanz der Arten die Herstellung von exworbenen Zndwidualpotenzen ein , not­wendiger und deshalb wiederum möglicher»Erfolg der verschiedenen Betriebe sei. Die frühere äußerliche Bezeichnung der Schläge ist einer mathematisch genauen nach den einfachen, doppelten, dreifachen Leistungen von Arbeit, Milch oder Fleisch gewichen. Die Mark Brandenburg verhält sich im ganzen ihrer Rinderzucht diesen Grundsätzen durchaus gemäß: Die reinen Aufzuchtwirtschaften nehmen ab, die Industrie- und Molkereiwirtschaften zu. Daher die ungemeine Zersplitterung der märkischen Rinder­schläge. Unter den Tieflandrindern (gegen die die 26 000 Höhenrinder fast ver­schwinden) bilden nur 245 000 Holländer und 1 1 8 000 Gstsriesen einigermaßen be­deutende Kontingente einer Gesamtzahl von 740 000 . Und diese Einheitlichkeit des schwarzbunten Niederungsviehs hat in der genossenschaftlichen Zuchtarbeit der, jüngsten Zeit noch ihren besonderen Grund. Mährend den kleineren Wirtschaften seit der Ablösung der gutsherrsckxrftlichen Stiergestellung nach 1850 die Einrichtung der Gemeindebullen dient, waren die größeren Züchter inehr und mehr auf den Zu­sammenschluß aus eigener Initiative angewiesen. Die Deutsche Landwirtschaftsge- sellscbaft nahm sich seit ihrer Gründung 1885 der Zuchtinteressen vorzüglich an und spornte die Tätigkeit der Zuchtvereine durch ihre öffentliche Anerkennung. Das Grganisationsmuster lieferten in der Rinderzucht die englischen Herdbuchgesellschaften. Auf dem märkischen Lande haben sich seit dem letzten Jahrzehnt des alten Jahr­hunderts nicht bloß solche für ganze Landschaften gebildet, wie die Gesellschaft des Netzebruchs von 18st0 und der prignitzer Verband von 1900, sondern auch zahl­reiche von kleinerem Nmfang, besonders, wie gesagt, in den Flußniederungen. Der zahlenmäßige Fortschritt der märkischen Rindviehzucht wurde im Ist- Jahrhundert nicht beschleunigt. Das lag in der ersten Hälfte des Zeitraums an dem beträchtlichen Rückgang des Arbeitsviehs zugunsten der Pferde. Alan findet ausgesprochen, daß dieser Ersatz der einen durch die andere Gattung auf den Großgütern überhaupt nur