Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1910) Die Geschichte / von Gustav Albrecht ...
Entstehung
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bings nur 25 gegen 70 des Warmbluts. Die Betriebe der dürftigeren Gegenden kommen meist mit dem kleinen polnischen Schlage der feinknochigen und platthusigen Graspferde aus, die des Sommers auf sauren Weiden, im Winter von geringem Heu, Stroh und Kaff leben können. Für die numerische Entwicklung der pferde- haltung müssen folgende Angaben genügen:

Uurmärk

Neumark

1780

143 61.7

Hj3s7

i,?9l

150 8H1

45 006

j80f

s69 973

50 58j

Provinz Brandenburg

Stadtkreis Berlin

s867

222 823

16 230

1873

223 415

27 0H8

1883

240 463

32 527

1892

266 509

43 942

1897

280 512

50 365

1907

303 337

52 568

Die Schweinezucht hat sich in den Grundsätzen der Arbeitsteilung, Kreuzung und Zweckbestimmung an die Großviehzuchten immer mehr angeglichen. Line Teilung in Anzucht und Blast riefen schon die ersten Handelsbeziehungen mit dem slawischen, Osten hervor. Je mehr intensivere Wirtschaft die märkischen Weideflächen einengte, desto mehr überließ man die vorbereitende Arbeit jenen unentwickelteren Tündern. Die Einfuhr der mastbereiten Tiere geschah bis zur neueren Ausdehnung des Eisenbahnverkehrs durch das alte primitive Mittel der hausierenden Einzeltreiber. Line Folge der modernen Kreuzungszucht ist die Zweckspaltung der Mast selber. Der Import frühreifer englischer Voll- und Halbbluttiere, besonders weißer aus tzork- und schwarzsleckiger aus Berkshire, nötigte zur Ausbildung einer besonderen eiweiß­reichen Fleischmast, wie sie in der Mark zuerst die Stammzüchtereien von Karwe, Kreis Ruppin, und Lieberose, Kreis Lübben, ausübten. Für das gegenwärtige Vor­gewicht dieser Zucht ist ein Beweis, daß 1907 von s 27H 512 Schweinen in der Pro­vinz Brandenburg I OHO 375 unter j Jahr alt waren. Ein viel kleinerer Teil wird in der langsamen Speckmast mit Kartoffeln, Getreideschrot, Ölkuchen, Mais und Gerste aufgezogen, hier findet hauptsächlich der alte polnisch-norddeutsche Schlag des sog. Landschweines seine Verwendung. Eine moderne Kreuzung aus dem Land­schwein und dem englischen ist dasdeutsche Edelschwein", das sich auch für reine Zuchtzwecke eignet. Die Vermehrung der Schweine mußte schon zu Anfang des 19. Jahrhunderts durch die ungeheure Bereicherung des Abfallfutters von den Nebengerverben außerordentlich begünstigt werden und schlug nach kurzer Stockung namentlich unter der Protektion der Reichshandelspolitik eine noch raschere Gang­art ein: