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äußere Zuchtbedingungen, hier waren die Schwärme groß und doch die Schwarmgebiete umhegt genug, um die loseste Organisation der Imkerei zu gestatten, die sog. Bütenzucht, die die Völker auf den Schwarmplätzen selbst in die Bäume ansiedelte. Sie blühte im Osten, in den neumärkischen Wäldern, bis in neuere Zeit, und die Grenzforsten der Altmark waren sogar für die Bienen des benachbarten Lüneburg ein gesuchter Schwarmplatz. Erst die moderne rationelle Forstkultur hat diefe Zuchtform unmöglich gernacht. Viel früher schon waren andere Grundlagen der alten Zucht umgefallen. Das Zuckerrohr der neuen Welt hatte einen neuen Süßstoff gegeben. Für das Wachs drangen die Surrogate zwar später ein, doch litt sein Verbrauch um die gleiche Epoche durch den Wechsel der Airchenverfassung den empfindlichsten Verlust. So ist es beim bereits' ein Symptom von Verfall, wenn der absolute Staat in jener großen Agrarordnung von >702 die Bienenzucht wirklich gleichmäßig über das Land verteilen wollte und dem Bauern vier Bienenstöcke, dem Halbbauern zwei, dem Aossäten einen zum wenigsten zu halten anbefahl. Für eine spätere Entwicklung war damit doch im großen das Richtige getroffen. Unter der Sicherheit des rezipierten Römischen Rechts, das vom Allgemeinen Landrecht dann noch entscheidend verschärft wurde, verschob sich der Schwerpunkt der Zucht immer mehr nach den kleineren Wirtschaften. Diese haben auch mit den Reformen des Iß. Jahrhunderts in der Einrichtung der Stöcke und der Honigbereitung vollauf Schritt halten können. Nur die kürzlich ausgebildete Massen,zucht von Aöniginnen und Völkern für den Handel ist natürlich auf große Betriebe angewiesen. Mit der Einführung ausländischer Rassen, z. B. ligurischer Bienen, sind einzelne Versuche unternommen worden. Der Berliner Akklirnatisationsverein bezog >864 sogar ein ägyptisches Volk. Es scheint aber, als wenn solche Importen nur selten durch ihre größeren Tugenden die beträchtliche Mühe vergelten, die ihre Reinhaltung verursachen muß. Zum Beschluß sei eine Statistik über die neuere Vermehrung und Verminderung der Stöcke angezogen
Provinz Brandenburg
Stadtkreis Berlin
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IV. Das Forst-, Jagd- und Lischereiwesen.
Die Bewirtschaftung der Forsten entbehrte noch in höherem Grade und noch länger als die der Felder einer zusammenhängenden Einsicht in ihre letzten Zwecke. Man mag sagen, daß die Geschenke der Natur hier am gedankenlosesten genossen wurden. Aber man vergesse nicht, was vorhin die Geschichte des Ackerbaues lehrte:
h Werner S 94 .