Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1910) Die Geschichte / von Gustav Albrecht ...
Entstehung
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ZUM Zusammenbruch der alten Verwaltung erhielt die Mark weitere 2314 Meilen Thausseen, durch die Berlin mit Frankfurt, Werneuchen (Stettin), Tharlottenburg und Tegel, Potsdam mit Plaue (Magdeburg) und Belitz (Wittenberg) verbunden wurden. Der französischen Verwaltung ist von dem besten 'Nenner der damaligen märkischen Verwaltungsgeschichte arge Vernachlässigung der Wegefürsorge vorge­worfen worden, aber schon zu dieser Zeit hat sich dann namentlich in den Areisen des Großgrundbesitzes jener private Eifer für die Verkehrsaufgaben geregt, der durch zwei Drittel des I 9- Jahrhunderts eine der ersten Aräste im Fortschritte des Thausseebaus darstellen sollte. Der Begründer dieser Unternehmungen in der Mark, der Landrat von Zieten im Areise Ruppin, erhielt nur erst die öffentliche Anerken­nung der Regierung für seine Tätigkeit. In der Folge hat der Staat durch Ver­teilung von Prämien die privaten Thausseeanlagen nicht weniger beschleunigt?)

Die Gesamtlänge der märkischen Thausseen nahm rasch zu:

1816

27,8

Meilen

1826

63

1831

99,9

1356

142,4

1841

159,4

,,

1848 j

s staatliche l sonst

180.1 t 19,2 t

199,3

"

1862 ^

' staatliche . sonst

194,3 1 213,6 1

407,9

"

Im Jahre 1868 hatte Brandenburg neben 196,4 Meilen staatlichen, 165 Be­zirks- und Areis- und 0,5 Gemeindechausseen 95 Meilen Privatchausseen. In der seitherigen Entwicklung des Thausseebaus ist die Provinz zum Teil schon um höherer Materialkosten willen mit dein ganzen Osten der preußischen Monarchie gegen den Westen zurückgeblieben. Auf 1000 qkm kamen istOO in Hessen-Nassau 512, in Brandenburg nur 1Z0 hin Thausseen. Doch sind die Aufwendungen der pro- vinzialverbände in der Mark während des Zeitraums I89I 1900 mit 19 628 200 Mark nicht viel geringer gewesen als die entsprechenden in den Westprovinzen (z. B. in Hessen-Nassau 22 592 800 Mk.). Eine Übersicht über die neuerliche Vermehrung der märkischen Thaussecstrecken durch die verschiedenen Unternehmergruppen lehrt, wie die Tätigkeit der Areise auf diesem Gebiet in letzter Zeit den unbestrittenen Vor­rang gewonnen und behauptet hat?)

9 NI. F. v. Bassewitz, Oie Rurmark Brandenburg vor dem Ausbruche des Rrieges 18os, Leipzig 1847, S. und Derselbe, Oie R.-M. 1809 und i 8 iv,. R. v. Reinhard, Leipzig 1860, S. 6S9 f.

9 A. Mritzen, Der Boden und die landwirtschaftlichen Verhältnisse des preußischen Staates III, Berlin 1871, S. 221, 223 , und L. Steinbrück, Das Verkehrswesen im VIII. Bande desselben Werkes, Berlin 1908, S. 1-13 ff.